Die Traton Group beendete das dritte Quartal dieses Jahres mit einem Anstieg der Nutzfahrzeugverkäufe um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei rund 85.000 Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Trotz des Aufschwungs zwischen Juli und September beliefen sich die Verkäufe der Gruppe in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 245.500 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Betrachtet man nur die Elektrofahrzeuge, so verkaufte Traton in den ersten neun Monaten 1.130 dieser Fahrzeuge, was einem Rückgang von 5 Prozent entspricht.
Bemerkenswert ist, dass bei den beiden Marken, die zur Gruppe gehören – Scania und MAN -, unterschiedliche Trends zu beobachten sind. Die schwedische Marke verkaufte im dritten Quartal 21.800 Fahrzeuge, das sind 2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres betrug das Absatzwachstum mit insgesamt 74.100 LKWs 9 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023. Der Hersteller verzeichnete in den ersten neun Monaten dieses Jahres auch einen deutlich höheren Absatz von Elektrofahrzeugen, obwohl der Anteil der E- LKWs am Gesamtabsatz trotz des Anstiegs von 82 Prozent immer noch marginal ist. Tatsächlich hat Scania zwischen Januar und September dieses Jahres 190 Elektro-LKW verkauft.
Was die Entwicklung von MAN betrifft, so verzeichnete der Hersteller im dritten Quartal 2024 mit 19.900 Fahrzeuge. Der Abwärtstrend zeigt sich auch im kumulierten Zeitraum von Januar bis September, in dem der Hersteller insgesamt 69.200 Fahrzeuge verkaufte, das sind 18 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2023. Auch im Bereich der Elektrofahrzeuge verzeichnete MAN ein schlechteres Ergebnis als im Vorjahr. Mit einem Absatz von 150 Einheiten im dritten Quartal und 380 Fahrzeugen von Januar bis September verzeichnete der Hersteller Rückgänge von 47 bzw. 43 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen.
Traton erklärt die Ergebnisse von MAN mit dem Rückgang des Gesamtmarktes für Nutzfahrzeuge in Deutschland. Das Wachstum von Scania hingegen ist auf den Aufschwung auf dem südamerikanischen Markt zurückzuführen, wo die schwedische Marke sehr beliebt ist.
Dailmer im Minusbereich
Auch Daimler Truck verzeichnete im dritten Quartal einen Absatzrückgang. Zwischen Juli und September lieferte Daimler Truck 114.917 LKW und Busse an Kunden aus. Das sind 11 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (128.861).
Besonders schlecht schnitt die Marke Mercedes-Benz Trucks ab, die zwischen Juli und September dieses Jahres nur 28.700 neue LKW an Kunden auslieferte, 28 Prozent weniger als im Vorjahresquartal (2023: rund 40.000).
Ähnlich wie bei Scania lief es für Daimler im Ausland besser. Die Gruppe Daimler Trucks North America, die hauptsächlich die Marken Freightliner und Western Star umfasst, verkaufte im dritten Quartal mehr als 49.000 Trucks, 4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Im Marktsegment der Elektrofahrzeuge verzeichnete der deutsche Hersteller mit 666 ausgelieferten Fahrzeugen ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2023.
Rückgang beim schwedischen Hersteller
Der Volvo-Konzern zog ebenfalls Bilanz für das vergangene Quartal und meldete einen stärker als erwarteten Rückgang des bereinigten Quartalsgewinns. Die schwächeren Ergebnisse sind auf eine geringere Aktivität im Transport- und Bauwesen zurückzuführen, die den Fahrzeugabsatz reduzierte.
Volvo Trucks sieht eine offensichtliche Verlangsamung der Nachfrage, da sich die Märkte von den historisch hohen Verkaufszahlen im Jahr 2023 erholen.
Im dritten Quartal gingen die Nettobestellungen um 8 Prozent auf 43.200 LKW zurück und die Auslieferungen gingen um 16 Prozent auf 46.300 Einheiten zurück. Die Auslieferungen von schweren Lastkraftwagen nahmen um 9 Prozent, die von mittelschweren Lastkraftwagen um 21 Prozent und die von leichten Lastkraftwagen um 61 Prozent ab.
In Europa stiegen die Bestellungen um 11 Prozent auf 23.500 Einheiten, was vor allem auf die höhere Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen nach der Einführung der neuen Modellreihe in diesem Frühjahr zurückzuführen ist. Die Zahl der Aufträge für schwere und mittelschwere LKW stieg um 8 Prozent, aber die Gesamtzahl der Auslieferungen dieser Volvo-Fahrzeuge in Europa sank um 24 Prozent auf 20.300 LKW, vor allem aufgrund der um 62 Prozent geringeren Auslieferungen von leichten LKW als Folge des Modellwechsels. Bis September stieg der Gesamtmarktanteil von Volvo Trucks bei schweren LKW auf 17,5 Prozent (von 17,4 Prozent), während der Marktanteil bei schweren Elektro-LKW auf 49,3 Prozent stieg (von 46,5 Prozent). Im Gegensatz dazu stieg der Gesamtmarktanteil von Renault Trucks, einem Unternehmen der Volvo-Gruppe, auf dem Markt für schwere LKW auf 8,7 Prozent (von 8,6 Prozent), während der Marktanteil von schweren Elektro-LKW auf 21,1 Prozent (von 19,9 Prozent) stieg.
Volvo geht davon aus, dass im Jahr 2025 auf dem europäischen und dem nordamerikanischen LKW-Markt 290.000 bzw. 300.000 Fahrzeuge verkauft werden, was in etwa dem Absatz im Gesamtjahr 2024 entspricht.