Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt, das zeigt auch der aktuelle LKW-Maut-Fahrleistungsindex. Laut Angaben des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) und des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank die Fahrleistung schwerer LKW im November saison- und kalenderbereinigt um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang von 1,2 Prozent.
Erfasst werden LKW mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen – ein Segment, das besonders eng mit der Industrieproduktion verknüpft ist.
Frühindikator für Industrieentwicklung
Der LKW-Maut-Fahrleistungsindex gilt als ein wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität. Bewegungen im Güterverkehr spiegeln sich erfahrungsgemäß mit zeitlicher Verzögerung auch in der Industrieproduktion wider. Da der Mautindex rund einen Monat früher verfügbar ist als klassische Produktionsdaten, liefert er frühzeitige Hinweise auf die konjunkturelle Entwicklung.
Stetiger Abwärtstrend seit Sommer
Die aktuelle Entwicklung bestätigt den negativen Trend der vergangenen Monate. Bereits im Oktober war ein Rückgang von 0,4 Prozent verzeichnet worden. Die schwache Inlandsnachfrage, der weiterhin angespannte Exportmarkt sowie zunehmende Insolvenzen in Industrie und Logistik wirken sich offenbar auch auf das Transportvolumen aus.
Eine branchenspezifische Auswertung des Index ist zwar nicht möglich, doch angesichts der konjunkturellen Belastungen im Maschinenbau, der Automobilindustrie und im Handel gilt die schwächere Fahrleistung als Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen Lage.
