Die Unternehmensberatung Berylls weist in ihrer Branchenstudie darauf hin, dass sich die Nachfrage nach Lastwagen nach der Corona-Pandemie überraschend schnell erholte. Der Auftragsbestand erreichte im vergangenen Jahr ein Rekordhoch, um dann im ersten Quartal 2022 infolge der Lieferkettenstörungen und der Inflation um 11 Prozente gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu fallen.
Zwar haben LKW-Hersteller weiterhin mit dem Mangel an Halbleitern und Kabelbäumen zu kämpfen, konnten aber trotzdem im ersten Quartal 2022 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 25 Prozent und den Betriebsgewinn um 8,6 Prozent steigern.
Die Situation auf den globalen LKW-Märkten ist nach wie vor ungewöhnlich. Die Nachfrage ist viel höher als das Angebot, und die Inflation wirkt sich auf die Verkaufsseite des Geschäfts aus. Auch wenn es bei der Fahrzeugproduktion Hürden zu überwinden gibt, sind dies nicht die schlechtesten Bedingungen, um die Gewinne zu steigern, kommentierte die Lage Martin French, Geschäftsführer von Berylls.
Laut der Unternehmensberatung bleiben die Lieferketten aber weiterhin aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Corona-Lage in China unsicher. Trotzdem sieht Berylls keinen Anzeichen für eine abnehmende Nachfrage, denn der Bedarf an neuen LKW bleibt auf einem hohen Niveau, so dass die LKW-Produktion für 2022 bereits ausverkauft ist. Die Hersteller Volvo und Paccar konnten sogar zweistellige Margen verzeichnen. Daimler und Traton müssen dagegen laut Berylls noch an den Leistungen ihrer Tochtergesellschaften Fuso, MAN und Navistar arbeiten, deren Umsatzrendite unter 5 Prozent lag.