Nikola Motor hat Ende Februar die Ergebnisse für 2020 vorgestellt. Der Hersteller hat ein turbulentes Jahr hinter sich.
Im Herbst 2020 machte der Elektrotrucke-Hersteller Schlagzeilen. Damals hat die Consulting Firma Hindenburg Research Nikola vorgeworfen über keine eigenen Technologien zu verfügen. Darüber hinaus soll das Unternehmen auch in einem Video getrickst haben: Der dort präsentierte Prototyps des Nikola One soll einen Berg heruntergerollt sein und nicht wie behauptet mit eigenem Antrieb gefahren sein. Im Fall Nikola wurde sogar das US-Justizministerium eingeschaltet. CEO Trevor Milton musste zurücktreten. Die Aktien des Unternehmens erlebten eine Talfahrt.
Ende Februar hat Nikola Motor die Ergebnisse für 2020 vorgestellt. Der operative Verlust vergrößerte sich von 88 Millionen in 2019 auf 383 Millionen Dollar. Besonders verlustreich war dabei das vierte Quartal.
Wie es scheint, hat aber Nikola Motors auch ein weiteres schwieriges Jahr vor sich. Bloomberg zufolge wird der Hersteller viel weniger Batterie-elektrische LKW des Typs Tre an Kunden ausliefern – nur 100 statt wie geplant 600.
Wir sehen einen Nachholbedarf in der Lieferkette, der weltweit zu Engpässen bei kritischen Teilen für Komponenten führt. Angesichts dieser Unsicherheiten halten wir es für umsichtig, die Erwartungen für Nikola Tre BEV-Lieferungen zu revidieren, wird CEO Mark Russell von Bloomberg zitiert.
Trotz de Misserfolge sind die Pläne des Unternehmens für die Zukunft ambitioniert. Im letzten Quartal dieses Jahres will der Elektrotruck-Hersteller in Ulm die volle Produktion von Nikola Tre aufnehmen. Auch baut das Unternehmen in Arizona ein Werk zur Herstellung von Brennstoffzellenfahrzeugen. Die Produktion soll dort in der zweiten Jahreshälfte 2023 bzw. oder Anfang 2024 beginnen. Darüber hinaus soll das Unternehmen auch an einer Langstreckenversion des Semi Trucks arbeiten. Laut CEO Mark Russel ist Nikola Motor definitiv auf dem richtigen Weg.
Foto: Nikola Motor Company