TransInfo

Phase 5: Change und Schulung – der Mensch im Projekt – „Wie wir das halt so machen“ oder „Intralogistik-Projekte – schöner scheitern“

Lesezeit 2 Min.

Projekte verändern häufig grundlegend die Rahmenbedingungen des Arbeitens. Neue IT-Systeme haben Einfluss auf die Arbeitsprozesse, neue Technik macht manchen Arbeitsschritt überflüssig und erfordert gleichzeitig neue Qualifikationen. Kurzum, Projekte haben einen erheblichen Einfluss auf die Mitarbeiter und den Mitarbeiterbedarf.

Schon weil Veränderungen einen „Schritt aus der Komfortzone heraus“ bedeuten, ist mit Widerständen zu rechnen. Und der Vorlauf, um qualifiziertes Personal zu akquirieren bzw. vorhandene Mitarbeiter zu entwickeln ist je nach Situation erheblich. Da kann es schon mal bis zu einem Jahr dauern, bis man für das hochkomplexe neue Intralogistiksystem die Stelle eines Leiters für die Produktionsplanung/Leitstand/Instandhaltung besetzt – wenn sie denn endlich mal definiert und mit den Verantwortlichen abgestimmt ist.

Motivierte Mitarbeiter, die die Projektziele kennen und teilen sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Es ist Aufgabe des Projektes, v.a. aber des Projektsponsors, die Vorbereitungen in der Organisation zu treffen. Dazu gehört neben dem Faktor Mensch auch eine vorausschauende Planung von Urlauben, Kapazitäten (z.B. LAN) und auch die Berücksichtigung von Effekten beim Anlauf (Hyper-Care-Phase, Lernkurve) im Budget.

Auch die Planung der Schulungen wird häufig unterschätzt. So stehen dann oft Inbetriebnehmer mit der Bedienungsanleitung vor einer Handvoll Mitarbeitern und erzählen mal was über die Anlage. Die Evaluation wird mit der Frage in die Runde „Alles verstanden?“ erledigt. Und alle wundern sich, dass der Hochlauf zum Desaster wird.

Die Formulierung von überprüfbaren Lernzielen, die Anforderungen an die Qualifikation, das Erkennen des Lernbedarfs der einzelnen Gruppen und Mitarbeiter sind Voraussetzungen für eine gute Schulung. Trainingsablaufpläne, die genügend Zeit on site für praktische Übungen lassen und die theoretischen Input und aktivierende Phasen abwechseln, sind vorab zu erstellen – genauso wie auf diese Anlage hin optimierten und angepasste Schulungsunterlagen. Wenn dann noch auf Seiten des Auftraggebers dafür gesorgt wird, dass die Mitarbeiter auch rechtzeitig da sind und die Zeit zum Lernen haben, kann wenig schiefgehen.

Foto: iStock

Tags