TransInfo

Foto: Bartosz Wawryszuk

Polen: Zwei Wochen bis zur Abschaffung der Mauttore und weiterhin ist unklar, wo man die E-Tickets kaufen kann

Anfang Dezember wird es in Polen auf den mautpflichtigen Abschnitten der Autobahnen keine Mauttore mehr geben, da das Mautsystem viaTOLL im Oktober durch e-TOLL ersetzt wurde. Die Änderungen betrafen bisher vor allem LKW, jetzt werden sie für alle gelten.

Lesezeit 3 Min.

Ab Anfang Oktober ist e-TOLL das einzige System, das die Maut auf der A2 auf dem Abschnitt Konin-Stryków und auf der A4 zwischen Wrocław und Sośnica unterstützt. Für Frachtführer bedeutete das die Notwendigkeit, eine entsprechende App zu installieren oder neue OBU-Geräte zu erwerben.

Eine weitere Revolution steht aber noch bevor. Ab dem 1. Dezember wird es auf den Autobahnen keine Tore mehr geben. Alle Verkehrsteilnehmer werden die Landesautobahnen im „Free Flow“-Modus passieren können.

Dafür werden Pkw-Fahrer und Lkw-Fahrer eine entsprechende App oder Bordgeräte verwenden müssen. Alternativ kann auch ein E-Ticket erworben werden. Motorradfahrer wiederum werden aus offensichtlichen Gründen nur nur die App oder das E-Ticket nutzen müssen.

E-Ticket

Das E-Ticket ist erhältlich::
– über die App e-TOLL PL TICKET,
– auf der Internetseite etoll.gov.pl,
– oder bei Partnerinstitutionen

Derzeit ist der Erwerb des E-Tickets aber noch nicht möglich. Auf der Website sind nur Informationen vorzufinden,wie das System funktionieren soll. Auch fehlt eine Auflistung der Partnerinstitutionen. Da der Mautbetreiber empfiehlt das E-Ticket rechtzeitig zu erwerben, haben wir versucht die Telefon-Hotline zu erreichen, sind aber in der Warteschleife stecken geblieben.

Verkehrsteilnehmer können also nur hoffen, dass entsprechende Informationen zu einem späteren Zeitpunkt auf der Webseite veröffentlicht werden. .

Hoffentlich aber nicht zu spät, denn theoretisch kann das E-Ticket zurückgegeben werden, dies muss aber vor dem Fahrtbeginn. Im Gegenzug wird es möglich sein, das Ticket im Voraus zu kaufen, wenn man das Autokennzeichen, den Autobahnabschnitt und das geplante Startdatum der Fahrt kennen. Das Ticket wird ab dem angegebenen Datum 48 Stunden lang gültig sein.

App

Smartphone-Nutzer können die Mautgebühren über eine kostenlose App bezahlen, die „Geolokalisierungsdaten überträgt und deshalb während der Fahrt die ganze Zeit eingeschaltet sein muss” erklärt der Mautbetreiber.

Hierfür muss man sich im Internet-Kundenkonto im e-TOLL-System registrieren. „Nach abgeschlossener Installation der App erhält man eine ID, die man im Kundenkonto eingeben muss „, heißt es auf der Internetseite.

Die Registrierung kann online erfolgen, über einen Flottenkarten-Anbieter oder stationär in Kundenservicepunkten, die sich in jeder Woiwodschaft oder an den Grenzen zu den jeweiligen Nachbarländern befinden.

Drastische Strafen

Ob die Mautgebühren bezahlt sind, wird durch an der Strecke installierte Geräte kontrolliert. Darüber hinaus werden Inspekteure Kontrollen auf den oben genannten Autobahnabschnitten durchgeführen.

Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, dem drohen hohe Strafen, die sich beispielsweise auf 1.500 PLN ( etwa 330 Euro) für ein Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen belaufen.

Das neue Mautsystem hat in Polen von Anfang an für Kontroversen gesorgt.Frachtführer beschweren sich über eine unzureichende Anzahl von OBU-Geräten und Fehler in der App. Auch die Registrierung im System ist nicht gerade einfach und kann im Extremfall sogar mehrere Monate dauern.

Tags