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Projekt „Cargo” gestartet. Polizei will konsequenter gegen Ladungsdiebstähle vorgehen

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Die Polizeigruppe „Cargo” hat ihre Arbeit am 1. Juli begonnen. Ziel des Projekts ist die Bekämpfung von kriminellen Gruppen, die sich auf den Diebstahl von Ladungen spezialisieren. Laut neuesten Angaben wird alle zwanzig Minuten Ladungsdiebstahl begangen.

Im Rahmen des Projekts „Cargo” wurde im März dieses Jahres beim Landeskriminalamt (LKA) von Sachsen-Anhalt eine neue Ermittlergruppe gegründet. Binnen kurzer Zeit haben sich auch andere Bundesländer der Initiative angeschlossen: Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Niedersachsen. Die Ermittlergruppe hat ihre Arbeit Anfang dieses Monats begonnen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Planen-Aufschlitzern. Am Projekt sind auch ausländische Behörden beteiligt ( Polen, Tschechische Republik, Niederlande, Frankreich, Dänemark und Schweden.) Die Gruppe wird  von der europäischen Polizeiorganisation Europol tatkräftig unterstützt.

Wo kommt es zu den meisten Diebstählen?

Laut Guido Sünnemann, dem Leiter des Projekts, agieren Planen-Aufschlitzer oft an der Grenze zu Polen. Am schlimmsten ist die Lage auf den Autobahnen A2, A7, A9, A14 und A38. Dort wird alles gestohlen, was wiederverkauft werden kann: Kleidung, Schuhe, Autoteile und -zubehör, Elektronik, aber auch Kosmetikartikel sowie teure Lebensmittel und Getränke.

Lösungsvorschläge

Laut Sünnemann hat sich die Aktivität solcher kriminellen Gruppen in letzter stark intensiviert.
Sein Team zielt nun darauf hin, dass pro Bundesland nur ein Staatsanwalt für diese Art von Verbrechen verantwortlich sein soll und die Ermittlungen nur vom LKA geführt werden (so wie in Sachsen-Anhalt).

Alle zwanzig Minuten kommt es zu Ladungsdiebstahl

Laut Angaben von TAPA (Transported Asset Protection Association ) ist im Jahr 2017 die Zahl aller Frachtdiebstähle in Deutschland um 13,8% zurückgegangen. Der Wert der gestohlenen Güter belief sich auf 5,4 Millionen Euro. Da die Statistiken von TAPA nur auf von Mitgliedsorganisationen gemeldeten Vorfällen basieren, spiegeln sich in den Angaben nicht alle begangenen Taten wider.

Zufolge einem Bericht von 13 deutschen Wirtschaftsverbänden kommt es alle zwanzig Minuten zu Ladungsdiebstahl. Im Jahr 2016 bedeutete das Verluste in Höhe von 2,2 Milliarden Euro (einschließlich Reparaturkosten, Vertragsstrafen, Umsatzrückgänge).

Foto.Twitter.com/Polizei_Thuer

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