Während der Druck auf die Branche wächst, alternative Antriebskonzepte schneller zu implementieren, investiert Scania weiterhin gezielt in die Weiterentwicklung konventioneller Antriebe.
Der schwedische Nutzfahrzeughersteller bleibt dem Verbrenner treu – mit gutem Grund: Der neue Super 11-Liter-Motor steht exemplarisch für diesen Ansatz – da dieser effizienter, robuster und kosteneffizienter als sein Vorgänger ist.
Gegenüber dem bisherigen 9-Liter-Motor verspricht Scania eine Verbrauchsreduzierung von bis zu sieben Prozent – ein bedeutender Schritt angesichts steigender Kraftstoffpreise und wachsender Klimavorgaben. Gleichzeitig bietet das neue Aggregat mehr Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen. Das verbessert das Fahrverhalten, sorgt für schnellere Reaktionen und verlängert die Lebensdauer des Antriebsstrangs.
Technologische Highlights des neuen Super-Motors
Herzstück des neuen 11-Liter-Aggregats ist eine moderne, modulare Antriebsstrang-Plattform, die auf Effizienz und Wartungsfreundlichkeit ausgelegt ist. Die wichtigsten Innovationen im Überblick:
- Cam Phaser: Ein intelligentes Thermomanagement, das die Motortemperatur präzise regelt – für mehr Effizienz bei allen Betriebsbedingungen.
- Turbo Dosing: Die patentierte Lösung von Scania für eine punktgenaue AdBlue-Einspritzung erlaubt einen durchgehend effizienten Motorbetrieb.
- Variable Ventilbremse (VVB): Eine kraftvolle Motorbremse mit weichen Schaltvorgängen.
- Compression Release Brake: Unterstützt das Bremsen mit zwei wählbaren Leistungsstufen – 230 kW (Standard) und 344 kW (High).
Dank des modularen Aufbaus teilen sich der neue 11-Liter- und der bereits etablierte 13-Liter-Motor rund 85 Prozent der Komponenten. Das senkt nicht nur Produktions- und Wartungskosten, sondern erhöht auch die Teileverfügbarkeit. Der neue Motor wird in drei Leistungsstufen erhältlich sein: 350, 390 und 430 PS. Er erfüllt je nach Variante die Emissionsstandards Euro 4, Euro 5 oder Euro 6.
HVO-Ready und biokraftstofftauglich
Ein weiteres Plus: Der neue Super-Motor ist auch für den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen ausgelegt. Alle Varianten sind vollständig HVO-kompatibel. Für bestimmte Motorisierungen ist zudem der Einsatz von FAME-Biodiesel möglich – eine sinnvolle Brücke hin zu CO₂-ärmerem Güterverkehr.
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