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Urteil: Niederländische Löhne für rumänische Trucker

Neun rumänische LKW-Fahrer, die von den Niederlanden aus arbeiteten, haben ab sofort Anspruch auf niederländischen Lohn. Das hat der Richter in einem Verfahren entschieden, das die Gewerkschaft FNV gegen Wemmers Tanktransport und dessen tschechisches Schwesterunternehmen Unitrans angestrengt hat.

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Die Fahrer aus Rumänien erhielten niedrigere Löhne nach tschechischem Standard, da sie bei der tschechischen Tochterfirma unter Vertrag standen. Die Klage ist seit 2014 anhängig.

Dem Urteil des Rotterdamer Bezirksgerichts zufolge hat Wemmers eine Scheinkonstruktion verwendet, indem er Fahrer über Unitrans anheuerte. Da die Unternehmen denselben Großaktionär hatten.

Neun Fahrer waren zwischen 2011 und 2015 beim Transportunternehmen Unitrans in Tschechien beschäftigt. Infolgedessen zahlten sie Beiträge und Steuern in Tschechien. Die Fahrer fuhren jedoch größtenteils ihre Fahrten in den Niederlanden.

Saftige Entschädigung

Laut FNV haben die Fahrer Anspruch auf eine individuelle Entschädigung von bis zu mehreren zehntausend Euro. Das Gericht verlangt nun, dass die Parteien versuchen, in gegenseitiger Abstimmung eine Einigung zu erzielen. Wenn das nicht klappt, muss der Richter die Höhe der Entschädigung für jeden einzelnen LKW-Fahrer festlegen. Ein Sprecher des Rotterdamer Landgerichts betont, dass das Urteil nur für die neun Fahrer gilt, die das Verfahren gegen die FNV eingeleitet haben. Der Richter habe sich mit anderen Fällen nicht befasst, sagt er.

Wemmers Tanktransport wollte sich laut dem Bericht zu dem Urteil nicht äußern. Das Unternehmen erklärt, dass es die Entscheidung des Richters noch prüfe.

Erst Ende Juli entschied das Gericht in einem anderen Fall. Hier ging es um das niederländische Transportunternehmen Van den Bosch für das ungarische Fahrer fuhren, die nach niederländischen Standards bezahlt werden müssen. Dieses Verfahren wurde ebenfalls von der FNV eingeleitet.

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