Mercedes Benz Trucks

Mercedes-Benz Trucks: Neue Sicherheits-Technologien übertreffen künftige EU-Vorgaben

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Mercedes-Benz Trucks wird Anfang 2026 ein neues Paket an Sicherheits- und Fahrerassistenzsystemen einführen. Ziel ist es, die nächste Stufe der EU-Straßensicherheitsvorschriften nicht nur zu erfüllen, sondern in Teilen sogar zu übertreffen.

Im Fokus stehen die frühzeitige Gefahren­erkennung, der Schutz ungeschützter Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer sowie die verbesserte Überwachung von Fahrerermüdung. Diese Bereiche rücken auch durch die Allgemeine Sicherheitsverordnung (GSR2) und die verschärften Anforderungen an Notbremsassistenten (AEBS) zunehmend in den Mittelpunkt der Gesetzgebung.

Aktiver Bremsassistent 6 Plus ersetzt Vorgänger

Der aktuelle Aktive Bremsassistent 6 wird durch den neuen Aktiven Bremsassistenten 6 Plus ersetzt. Dieses System ist auf die erweiterten Leistungsanforderungen des AEBS vorbereitet, die ab September 2028 EU-weit gelten sollen.

Im Zentrum steht die 270-Grad-Fusion von Radar- und Kameradaten. Dadurch erkennt der Lkw potenzielle Gefahren früher und reagiert präziser – auch bei höheren Geschwindigkeiten. Laut Hersteller können mit dem neuen System Kollisionen mit:

  • anderen Fahrzeugen bei bis zu 90 km/h und
  • Fußgängern oder Radfahrern bei bis zu 60 km/h

verhindert oder zumindest abgemildert werden.

Ein zusätzlicher Vorteil: Das Fahrzeug zeigt nun klar an, wann das System vollständig einsatzbereit ist – ein Kritikpunkt bei Vorgängermodellen.

Blicküberwachung im neuen Ermüdungswarnsystem

Parallel dazu bringt Mercedes-Benz Trucks das neue System Attention Assist 2 auf den Markt – eine weiterentwickelte Lösung zur Überwachung von Müdigkeit und Aufmerksamkeit. Anders als frühere Systeme analysiert dieses nicht nur das Lenkverhalten, sondern nutzt eine Infrarotkamera zur Beobachtung von:

  • Kopfhaltung,
  • Pupillenbewegungen,
  • Lidschlagfrequenz und
  • Blickrichtung.

Sobald Anzeichen von Müdigkeit erkannt werden – etwa hängende Augenlider, wiederholtes Gähnen oder ein abgelenkter Blick – wird der Fahrer visuell und akustisch gewarnt.

Datenschutz bleibt dabei gewahrt: Alle erfassten Daten verbleiben ausschließlich im Fahrzeug und werden nach 15 Minuten automatisch gelöscht. Eine externe Übertragung erfolgt nicht.

Was bedeutet das für Flottenbetreiber in Europa?

Der Marktstart im Februar 2026 zeigt, wie sich die Branche auf künftige EU-Vorgaben einstellt. In den kommenden Jahren müssen Flotten mit folgenden Entwicklungen rechnen:

  • Deutlich strengere Anforderungen an die Bremsleistung neuer Lkw,
  • weitere Verbreitung von Blickerfassung und Ermüdungserkennung,
  • sowie eine verbesserte Detektion gefährdeter Verkehrsteilnehmer im urbanen Umfeld.

Diese Technologien werden bald Standard – insbesondere für Unternehmen mit längeren Investitionszyklen wird eine Umgehung der neuen Anforderungen kaum möglich sein.

Der Schritt ist Teil der EU-Strategie zur Reduzierung schwerer Verkehrsunfälle. Mit zunehmendem Regulierungsdruck in Städten und entlang internationaler Korridore wird klar: Fortschrittliche Sensorik und Assistenzsysteme gehören künftig zur Grundausstattung jedes neuen Lkw.

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