Quelle: Adobestock / Henry Schmitt

Wasserstoff: Voith und die chinesische Weifu Group machen gemeinsame Sache

Die Voith-Gruppe mit Sitz in Heidenheim und die chinesische Weifu High Technology Group unterzeichneten im Juni eine strategische Kooperationsvereinbarung für ein Wasserstoff-Joint Venture, um gemeinsam die Potenziale des Wasserstoffmarktes heben zu können. Dazu haben die beiden Unternehmen nun grünes Licht vom Bundeskartellamt bekommen.

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Der deutsche Industriekonzern Voith und Weifu High-Tech Group Co., Ltd aus China dürfen ein Wasserstoff-Joint Venture gründen. Das Bundeskartellamt hat dazu am 2. September die Errichtung zweier Gemeinschaftsunternehmen im Bereich der Wasserstofftechnologie fusionskontrollrechtlich freigegeben.

Die Gemeinschaftsunternehmen sollen Wasserstofftanks für die Verwendung in Wasserstoff-Speichersystemen für schwere Fahrzeuge herstellen und solche Tanks und Speichersysteme vertreiben.

Nach Eigenangaben soll eines der Unternehmen in China ausgelegt und mehrheitlich von Weifu geführt werden, das andere am Standort Garching nahe München von Voith und seinem Tochterunternehmen der Voith HySTech GmbH, als kontrollierender Mehrheitseigentümer.

Keine bedenklichen Überschneidungen zwischen den Unternehmen

Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamts betonte, dass wasserstoffbasierte Antriebslösungen im Güterverkehr noch in einer frühen Phase der Kommerzialisierung sind.

Wie groß der Markt dafür im Zuge der Dekarbonisierung des Transportsektors tatsächlich werden wird, ist offen und wird gegenwärtig stark diskutiert. Dies hängt auch von der Entwicklung und den sich daraus ergebenden Einsatzmöglichkeiten konkurrierender Technologien ab. Anzeichen für eine wettbewerblich bedenkliche Konzentration haben wir nicht, auch nicht unter Berücksichtigung weiterer Produkte aus der Wasserstoff-Wertschöpfungskette, die von Weifu hergestellt werden. Im Bereich der Speichersysteme selbst ist die Weifu-Gruppe bislang nicht tätig“, erklärt Mundt.

Im Rahmen der wettbewerblichen Prüfung ergaben sich keine bedenklichen Überschneidungen zwischen den Beteiligten. Die Auswirkungen des Vorhabens entlang der Wertschöpfungskette und in anderen Geschäftsbereichen wurden ebenfalls untersucht, schreibt das Amt. Es besteht insbesondere keine Befürchtung, dass Wettbewerber bei Speichersystemen, etwa in Form einer Marktabschottungen im Zulieferbereich, behindert werden könnten.

Über die Weifu Group

Die 1958 gegründete Weifu Group ist ein chinesischer Automobilzulieferer mit mehr als 7.000 Mitarbeitern und wird indirekt über die Wuxi Industry Development Group (WXIDG) vom chinesischen Staat kontrolliert. Das Unternehmen stellt hauptsächlich Kraftstofffahrzeugsysteme wie Kraftstoffeinspritzung, Abgasnachbehandlung und Motorluftansaugung her.

WXIDG verfügt über 33 Tochterunternehmen, Holdings und öffentliche Institutionen, sowie 30 weitere Unternehmensbeteiligungen in den Geschäftsfeldern fortgeschrittene Fertigungstechnologien, Mikroelektronik, neue Energien, neue Materialien, Umweltschutz und “moderne” Dienstleistungen.

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