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Weitere 686 Kilometer des flämischen Straßennetzes sollen mautpflichtig werden

Anfang des Jahres kündigte die flämische Regierung an, die Zahl der mautpflichtigen Strecken für LKW zu erhöhen. Dies würde die Einbeziehung von Hafengebieten sowie bestimmter Strecken in der Provinz Limburg bedeuten.  Zur Veranschaulichung der Änderungen im Mautnetz haben die Behörden nun eine Karte veröffentlicht.

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Nach Angaben der flämischen Regierung zielt dieser Schritt darauf ab, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren. Das Mautnetz wird um 686 Kilometer erweitert, was 30 Prozent des Straßennetzes ausmacht. Die meisten Änderungen betreffen die Provinz Limburg, Kempen und das Gebiet zwischen Gent und der Küste.

Laut des belgischen Branchenportals transportmedia.be betreffen die Änderungen drei Arten von Strecken. Miteinbezogen in das mautpflichtige Streckennetz werden sollen Regionalstraßen im Hafengebiet (Antwerpen, Gent, Seebrügge und Ostende) sowie Hauptstecken, auf denen der Nullsatz nicht angewendet wurde (z. B. die N49 zwischen Zelzate und Knokke). Diese sind auf der Karte rot markiert.

Darüber hinaus werden künftig auch einige Strecken mautpflichtig, die Transportunternehmen bisher als Abkürzung genutzt haben. (blau markiert auf der Karte).

Schließlich sollen für einige Strecken aufgrund der verdichteten Fahrradinfrastruktur und/oder der Nähe zu Schulen Gebühren erhoben werden. Dies ist beispielsweise auf der N32 zwischen Brügge und der französischen Grenze der Fall ( gelb markiert).


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Die Pläne sind erwartungsgemäß auf Kritik der Transportunternehmen und der Branchenverbände in Flandern gestoßen.

Offiziell geht es darum, eine Verkehrsverlagerung auf Wasserstraße und Schiene zu fördern. Die Zeit wird zeigen, ob diese Prognose treffend ist, aber ich bin bereits jetzte sehr skeptisch und sehe darin hauptsächlich eine als Klimamaßnahme getarnte Steuererhöhung ohne Auswirkungen auf die Verkehrsverlagerung. Der Begriff „Verkehrsverlagerung“ wird nur als Vorwand für eine Erhöhung der Steuer für den Güterverkehr genutzt, kommentierte Michael Reul von UPTR die Pläne.

Er fügte auch hinzu:

Wenn die verschiedenen Regierungen nur die Ehrlichkeit hätten und anerkennen würden, dass die Kilometergebühr in erster Linie eine Steuer ist. Als das System 2016 eingeführt wurde, nannte dies nur der wallonische Minister Christophe Lacroix beim Namen, so Reul.

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