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Visualisierung von Tunnelportal und Rampe. / Quelle: Femern A/S

Baustart des umstrittenen Ostseetunnels auf Fehmarn

Klagen gegen das Milliardenprojekt sind gescheitert, denn der Bau des Ostseetunnels geht nun auch in Deutschland los. Der Fehmarnbelt-Tunnel soll Deutschland enger mit der dänischen Insel Lolland verbinden und voraussichtlich im Jahr 2029 befahrbar sein.

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Seit Monaten sind Arbeitsschiffe mit dem Tunnelgraben beschäftigt. Nun beginnen die Bauarbeiten des 18 Kilometer langen Ostseetunnels auch auf Land. Zu diesem Anlass kamen Politiker, Vorhabenträger und Weggefährten des Projektes auf der Tunnelbaustelle bei Puttgarden zusammen.

Der Fehmarnbelt-Tunnel sei sowohl für Dänemark als auch für Deutschland, ja für ganz Europa, ein außerordentlich wichtiges Bauprojekt, sagte Dänemarks Verkehrsminister Benny Engelbrecht.

 

Schnelle Zugverbindung und nur 10 Minuten Autofahrt

Ab 2029 wird die Fahrt durch den 18 Kilometer langen Fehmarnbelt-Tunnel nur noch sieben Minuten mit dem Zug und zehn Minuten mit dem Auto dauern. Die Chancen, die diese neue, schnellere Verbindung für die Menschen in Ostholstein mit sich bringt, hob Bernd Buchholz, Verkehrsminister von Schleswig-Holstein, hervor:

Der Fehmarnbelt-Tunnel rückt nicht nur Kopenhagen näher an Hamburg heran, sondern entfaltet auch enorme Wirkung für Schleswig-Holstein. Modellrechnungen haben ergeben, dass aufgrund der verbesserten Verkehrsinfrastruktur mit einem Beschäftigungswachstum allein im Kreis Ostholstein von 600 bis 1.110 Arbeitsplätzen zu rechnen ist. Und ich bin sicher, dass auch die bisherigen Kritiker auf Fehmarn schon bald von den Vorteilen überzeugt sein werden. Denn das Großprojekt wird sich schon während der Bauphase als touristische Attraktion erweisen und der Insel auch darüber hinaus neue Strahlkraft verleihen.

Das Milliardenprojekt und seine Schattenseiten

Seit das Bundesverwaltungsgericht am 3. November 2020 alle Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss abgewiesen hatte, besteht Baurecht für den Fehmarnbelt-Tunnel in Deutschland. In Dänemark hatte das Parlament bereits  2015 ein Baugesetz für Fehmarnbelt-Tunnel erlassen, teilt BMVI mit.

Doch der Naturschutzbund Nabu und andere Verbände sind weiterhin gegen das Projekt und haben ihre Gründe, warum der Tunnel ihrer Meinung nach ein Skandal ist. Es werde den Behörden vorgeworfen, gesetzliche Vorgaben beim Ausgleich der 36 Hektar Riffflächen nicht erfüllt zu haben.

Femern A/S

Illustration des Portalbereichs bei Puttgarden auf Fehmarn nach Fertigstellung des Tunnels.

Illustration der Sicherheitsvorkehrungen im Fehmarnbelt-Tunnel.

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