Deutsche Post DHL Group: Gewinnsteigerung lässt eher positiv auf 2020 blicken. Mitarbeiter werden mit einem Bonus belohnt.

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Trotz der Coronavirus-Pandemie verzeichnete die Deutsche Post DHL Group im zweiten Quartal 2020 eine deutliche Gewinnsteigerung. Das EBIT stieg um 16 Prozent auf rund 890 Millionen Euro. Überdies verbesserte sich das operative Ergebnis sogar um etwa 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzern blickt eher positiv auf 2020 und stellt seine Prognosen für die Zukunft dar.

“Wir haben unser Unternehmen bisher sehr gut durch diese Krise gesteuert. Das verdanken wir unseren engagierten Kolleginnen und Kollegen weltweit. Nur durch den unermüdlichen Einsatz unserer Teams haben wir es geschafft, die Lieferketten und damit die weltweite Versorgung aufrecht zu erhalten“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post DHL Group.

Von diesem Erfolg werden jetzt auch die Mitarbeiter des Konzerns profitieren. Außer den Führungskräften soll jeder bei der Post einen unerwarteten Bonus von 300 Euro erhalten – insgesamt mehr als 500.000 Mitarbeiter weltweit.

Langsame Erholung der Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2020

Die weltweite Pandemie drückte ihren Stempel der Geschäftsentwicklung in Europa und Nordamerika auch Anfang des zweiten Quartals 2020 auf. Der Konzern berichtet über ein stark rückläufiges Volumenaufkommen, aufgrund dessen entsprechende Maßnahmen zur Anpassung an die veränderte Auslastung sowie zur Aufrechterhaltung der eigenen Flugkapazitäten getroffen werden mussten. Der weitere Verlauf des zweiten Quartals brachte mit sich eine langsame Erholung bei der Volumenentwicklung. Überdies konnte das Unternehmen seit Ende März eine gute Entwicklung der vom Onlinehandel getriebenen Sendungen sowohl international als auch im deutschen Paketgeschäft feststellen.

Nach eigenen Angaben belief sich das vorläufige Konzern-EBIT im zweiten Quartal auf rund 890 Millionen Euro (2019: 769 Millionen Euro). Dabei erklärt die Deutsche Post DHL Group, dass eine Unterscheidung zwischen operativem Ergebnis vor und nach Effekten aus der Covid 19-Pandemie nicht mehr vorgenommen werde, weil diese Unterscheidung im Verlauf des zweiten Quartals zunehmend artifiziell und weniger aussagekräftig wurde.

Die EBIT-Ergebnisse für die einzelnen Bereiche gestalten sich folgendermaßen:

– Post & Paket Deutschland – rund 260 Millionen Euro (2019: 177 Millionen Euro).

– Express – rund 560 Millionen Euro (2019: 521 Millionen Euro)

– Global Forwarding – rund 190 Millionen Euro (2019: 124 Millionen Euro).

– Supply Chain – 60 Millionen Euro (2019: 87 Millionen Euro)

– eCommerce Solutions rund 30 Millionen Euro ein ausgeglichenes EBIT (2019: 18 Millionen Euro).

Der Konzern macht auch darauf aufmerksam, dass die insgesamt positive Geschäftsentwicklung durch die anhaltend starke Entwicklung des Cashflow unterstrichen wird. Für das zweite Quartal liegt der Free Cashflow bei mehr als 500 Millionen Euro und damit signifikant über Vorjahr (2019: -547 Millionen Euro). Damit wurde im ersten Halbjahr ein positiver Free Cashflow von mehr als 100 Millionen Euro erzielt.

Aussichten für die Zukunft

Für das gesamte Jahr 2020 erwarten die Führungskräfte des Konzerns die EBIT-Ergebnisse von 3,5 und 3,8 Milliarden Euro. Dabei wurde die jüngste Ergebnisdynamik berücksichgt.

Für die weitere Geschäftsentwicklung gibt es sogar drei Szenarien, die sich aus anhaltender Ungewissheit über den Verlauf einer wirtschaftlichen Erholung in den kommenden zwei Jahren resultieren. Der mittelfristige Ergebnisausblick des Konzerns für 2022 soll wie folgt aktualisiert werden:

1. Im günstigen Fall einer zügigen Erholung der Weltwirtschaft ohne breite Rückschläge in der Pandemieentwicklung (‚V-förmige’ Entwicklung) erwartet der Konzern ein EBIT von mehr als 5,3 Milliarden Euro.

2. Für den Fall einer eher zögerlich Fahrt aufnehmenden Erholung, z.B. durch zumindest lokale Rückschläge in der Pandemieentwicklung, (‚U-förmige’ Entwicklung) erwartet der Konzern ein EBIT von rund 5,1 Milliarden Euro.

3. Im ungünstigen Fall eines sehr langsamen Verlaufs der Erholung, z.B. durch signifikantere Rückschläge in der Pandemieentwicklung, (‚L-förmige’ Entwicklung) erwartet der Konzern ein EBIT von rund 4,7 Milliarden Euro.

Die Investitionsplanungen (Capex) für die Jahre 2020-2022 werden mit einem kumulierten Betrag zwischen 8,5 und 9,5 Milliarden Euro bestätigt. Ebenso bestätigt wird die Erwartung eines kumulierten Free Cashflow zwischen 5,0 und 6,0 Milliarden Euro in diesem Zeitraum.

Foto: commons.wikipedia.org

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