Foto: DHL Group / DHL Hub und Truck in Dubai

DHL investiert 500 Millionen Euro in den Nahen Osten – Neue Chancen für Transport und Logistik

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Die DHL Group steckt bis 2030 über 500 Millionen Euro in den Ausbau ihrer Logistikaktivitäten im Nahen Osten. Mit Fokus auf Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate will der Konzern neue Hubs, elektrische LKW-Flotten und Healthcare-Lösungen etablieren.

Die DHL Group forciert ihren Ausbau in der Golfregion und kündigt Investitionen in Höhe von über 500 Millionen Euro bis 2030 an. Im Fokus stehen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate – zwei Märkte, die sich zunehmend zu zentralen Logistikknotenpunkten im globalen Güterverkehr entwickeln.

Die Maßnahme ist Teil der unternehmensweiten „Strategie 2030“, mit der DHL gezielt in wachstumsstarke Regionen investiert, die von geopolitischen Verschiebungen und neuen Handelsrouten profitieren. Für Transport- und Logistikdienstleister, die in der Region aktiv sind oder es werden wollen, ergeben sich dadurch neue Geschäftschancen – aber auch verschärfte Wettbewerbsbedingungen.

Hub-Ausbau, E-LKW, Joint Ventures: Was konkret geplant ist

Die Investition betrifft alle vier Geschäftsbereiche des Konzerns – DHL Express, DHL Global Forwarding, DHL Supply Chain und DHL E-Commerce. Dabei geht es nicht nur um Flächen, Lager und Luftfrachtkapazitäten, sondern auch um Technologie, Nachhaltigkeit und die Erschließung branchenspezifischer Logistiklösungen.

  • DHL Express will seine Luftverkehrsstruktur mit neuen Hub- und Gateway-Anlagen ausbauen, um kürzere Laufzeiten und höhere Frequenzen zu ermöglichen.
  • DHL Global Forwarding setzt auf Flottenmodernisierung – auch mit elektrischen Lkw – und auf strategische Kooperationen wie das kürzlich gegründete Joint Venture mit Etihad Rail, das Schiene und Straße besser verzahnt.
  • DHL Supply Chain investiert in zusätzliche Lagerflächen und automatisierte Prozesse für Branchen wie Energie, Life Sciences und Technologie.
  • DHL E-Commerce erweitert sein Angebot durch die Übernahme des regionalen Anbieters AJEX – ein Schritt, um im schnell wachsenden B2C-Geschäft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Golfstaaten entwickeln sich rasant weiter – nicht nur als Absatzmärkte, sondern auch als Logistikzentren mit internationaler Bedeutung“, sagt John Pearson, CEO von DHL Express.

Insbesondere der wachsende Onlinehandel in Saudi-Arabien und die zunehmende Exporttätigkeit lokaler Unternehmen machen die Region interessant für internationale Logistikanbieter.

Gesundheitslogistik und lokale Produktion im Fokus

Neben dem klassischen Frachtgeschäft will DHL auch seine Aktivitäten im Bereich Gesundheitslogistik ausbauen. Ein Viertel des globalen Zwei-Milliarden-Euro-Investitionsprogramms im Healthcare-Segment fließt in die Region Afrika/Naher Osten. Der Konzern reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach zeitkritischen, sensiblen Lieferungen wie Impfstoffen oder Medizintechnik.

Bereits heute betreibt DHL mit chinesischen Partnern eine Produktionsstätte in Kenia, die medizinisches Equipment für den Export in den Nahen Osten und nach Europa herstellt. Solche lokalen Wertschöpfungsmodelle gewinnen zunehmend an Bedeutung – auch, um Transportzeiten zu verkürzen und Lieferketten resilienter aufzustellen.

Für die Transport- und Logistikbranche ist die massive Expansion von DHL in der Region ein deutliches Signal: Der Nahe Osten ist mehr denn je ein attraktiver Wachstumsmarkt – nicht nur für die großen Global Player, sondern auch für spezialisierte Dienstleister, Subunternehmer, Technologielieferanten und Infrastrukturanbieter.

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