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Die neuen Giganten im Test der Bundesregierung 60 Tonnen schwer !!!

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2.08.2010

Die schwarz-gelbe Koalition plant, die umstrittenen 25-Meter-Lkw probeweise zuzulassen. Laut "Welt" soll der Testbetrieb im Januar starten. Unter der Großen Koalition scheiterte das Vorhaben noch – auch wegen der Gefahren der Gigaliner für den Straßenverkehr. Hamburg – Sie sind 25 Meter lang und wiegen bis maximal 60 Tonnen: Damit sind die Gigaliner bis zu 20 Tonnen schwerer als normale Lkw.

Für die Speditionen sind sie attraktiv, weil sie rund 20 Prozent mehr Fracht transportieren können. Doch ihr Einsatz ist umstritten: Im Oktober 2007 entschied sich der SPD-Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee gegen eine Zulassung der Riesen-Lkw – im Einklang mit einer großen Mehrheit der Landesregierungen. Nun plant die schwarz-gelbe Koalition, den Gigaliner doch noch auf die deutschen Straßen zu bringen.

Laut "Welt" soll im Januar 2011 ein auf ein Jahr angelegter Probebetrieb mit hundert bis 150 Riesen-Lkw beginnen. Vor allem Nutzfahrzeughersteller sowie große Speditionen seien Befürworter der langen Laster. Sie erhofften sich davon Aufträge in der Produktion und hielten die Fahrzeuge für wirtschaftlicher im Einsatz, weil sie deutlich mehr Fracht transportieren könnten. Die Laster sind fast sechs Meter länger als die bisher zugelassenen Modelle. "Der Feldversuch soll voraussichtlich 2011 beginnen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums der Zeitung. Längere Nutzfahrzeuge seien zum Transport von "Volumengütern" geeignet und könnten in diesem Bereich Fahrten einsparen.

In dem Testlauf soll das Gewicht der Lkw auf 44 Tonnen beschränkt werden, um Schäden an Brücken und Straßen zu vermeiden. Der ADAC hatte die Gigaliner 2007 kritisiert – und vor Gefahren im Straßenverkehr gewarnt. Die Aufprallenergie eines 60-Tonners etwa ist deutlich höher als die eines 40-Tonners.

Zudem ist die Durchfahrung von Kreisverkehren oder engen Ortsdurchfahrten ebenso problematisch wie das Überholen durch Personenwagen. Ein ADAC-Sprecher sagte der "Welt": "Wir sind realistisch und wissen, dass wir den Feldversuch nicht verhindern können." Allerdings solle der Test "realistisch durchgeführt und nicht auf Autobahnen beschränkt" werden.

Autor: Koliński Peter

Ursprung: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,692629,00.html