Quelle: Adobestock / biggi62

Verbrennerdebatte: Fünf Fakten zu synthetischen Kraftstoffen

Ab 2035 sollen Neuwagen EU-weit emissionsfrei sein, auf diese Formulierung einigten sich die Mitgliedsstaaten letzte Nacht. Damit könnten Verbrenner, die synthetische Kraftstoffe tanken, weiterhin erlaubt sein – sofern ein Kompromiss mit dem EU-Parlament ausgehandelt wird, das bisher auf Verbrennungsmotoren ab 2035 komplett verzichten will. Welchen Stellenwert können sogenannte E-Fuels für Wirtschaft und Klimaschutz haben?

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Die EU will ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zulassen – nach zähen Verhandlungen in der vergangenen Nacht könnte es aber Ausnahmen für den Betrieb mit E-Fuels geben. Die synthetischen Kraftstoffe haben zwar die gleichen Eigenschaften wie Benzin oder Diesel, sind aber klimaneutral, vorausgesetzt die Energie für ihre Produktion stammt vollständig aus erneuerbaren Quellen. Fünf Fakten zum besseren Verständnis der neuen Technologie.

1.    1,2 Millionen neue Arbeitsplätze wären möglich.

Europaweit arbeiten derzeit 3,4 Millionen Menschen direkt und weitere 7,2 Millionen indirekt im Fahrzeugbau. Steigt die weltweite Produktion strombasierter Energieträger, zu denen auch E-Fuels gehören, können in Europa rund 80 Milliarden Euro Wertschöpfung und 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze im Maschinen- und Anlagenbau entstehen.

2.    Schon fünf Prozent E-Fuels hätten enorme Klimaeffekte.

E-Fuels sind fast die einzige Möglichkeit, bestehende Fahrzeuge klimafreundlicher zu betreiben. Würde man den fossilen Kraftstoffen dauerhaft fünf Prozent strombasierte Kraftstoffe beimischen, hätte dies den gleichen Klimaeffekt als wären alle Neuwagen in einem Zulassungsjahrgang emissionsfrei.

3.    35 Millionen Autos könnten länger klimafreundlich genutzt werden.

Bis 2035 wird der Verbrenner noch lange nicht ausgestorben sein: Schätzungen des Thinktanks Agora Energiewende zufolge fahren bis 2030 auf deutschen Straßen noch 35 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor. In den östlichen EU-Staaten mit ihren älteren Pkw Flotten wird der Verbrenner noch viel länger der Standard bleiben. Synthetische Kraftstoffe helfen, den Bestand auch künftig klimafreundlich nutzen zu können.

4.    Ein typischer Benziner stößt mit E-Fuels 38 Tonnen weniger CO2 aus.

Würde ein Diesel mit sechs Liter Verbrauch vollständig mit E-Fuels betrieben, könnten über eine Lebenslaufzeit von 200.000 Kilometern knapp 32 Tonnen CO2 eingespart werden. Bei einem Benziner mit acht Liter Verbrauch wären es fast 38 Tonnen. Auf den gesamten Fahrzeugbestand gerechnet könnten durch den Einsatz klimaneutraler synthetischer Kraftstoffe Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

5.    Die Produktion von synthetischen Kraftstoffen ist unbegrenzt möglich.

Im Gegensatz zu Biokraftstoffen ist die Produktion von E-Fuels praktisch unbegrenzt möglich, entsprechende Investitionen in die Produktionsanlagen und der Stromherstellung vorausgesetzt. Denn für ihre Herstellung werden keine Anbauflächen benötigt, sondern lediglich regenerative Energie aus Sonne und Wind.

Klimawandel technologieoffen bekämpfen

Um das Klima zu schützen und die Dekarbonisierung der gesamten Volkswirtschaft bis 2045 zu erreichen, ist der Einsatz von synthetischen Kohlenwasserstoffen unverzichtbar. Anlagen zu ihrer Herstellung werden in jedem Fall entstehen müssen. „Synthetische Kraftstoffe sind ein wichtiger Bestandteil der CO2-neutralen Mobilität“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. Sie sind kein Gegensatz zur Elektromobilität, sondern eine andere technische Umsetzung von ihr. Welche Technologie sich durchsetzt, werde der Markt entscheiden. „Unabhängig von der aktuellen Debatte gilt: E-Fuels können dabei helfen, den Bestand an Verbrennern klimaneutral weiterzuführen und geben Millionen Arbeitsplätzen eine Zukunft.“


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Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Transport und Logistik

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