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Foto: Elvis AG

ELVIS-Marktreport Q1/2025: Engpass im Transport – stabile Nachfrage trifft auf knappe Kapazitäten

Lesezeit 6 Min.

Der aktuelle Marktreport der ELVIS AG zeigt, dass der deutsche Transportmarkt mit widersprüchlichen Signalen ins Jahr startet. Während sich die Nachfrage im Frühjahr saisonal belebt, bleibt die wirtschaftliche Gesamtlage angespannt – und der LKW-Markt stößt frühzeitig an seine Kapazitätsgrenzen. Für Speditionen bedeutet das eine präzise Planung, schlanke Flotten und steigende Kosten, insbesondere bei Fahrzeuganschaffung und Personal.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Der ELVIS-Marktreport 1/2025 zeichnet ein Bild einer insgesamt eher statischen Wirtschaftslage. Mit einem Wachstum von lediglich 0,2 Prozent im ersten Quartal 2025 zeigt sich das Bruttoinlandsprodukt weiter kraftlos – und liegt damit sogar 0,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während der Einzelhandel, insbesondere der Onlineversand, zulegen konnte, bleiben Impulse aus der Industrie aus. Die Produktion von chemischen Erzeugnissen sank um 2,5 Prozent, während die Automobilproduktion nur um 1,5 Prozent zunahm.

Die anhaltende Stagnation der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal verlangt von den Unternehmen Flexibilität und vorausschauende Planung, um auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben, erklärt Nikolja Grabowski, Vorstand der ELVIS AG.

Auch das ifo-Geschäftsklima spiegelt diese Unsicherheit. Im April lag es um 2,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Grabowski sagt dazu:

Dieser Rückgang signalisiert deutlich, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin von großer Unsicherheit geprägt ist.

Transportnachfrage zieht an – Markt reagiert empfindlich

Auch die Transportbranche spiegelt diesen zwiespältigen Befund wider. Die LKW-Gesamtfahrleistung auf deutschen Autobahnen stieg im März 2025 um 9,4 % zum Vormonat (saisonal bedingt) und lag 6,4 % über dem Vorjahr. In absoluten Zahlen entsprach das einem spürbaren Kilometerzuwachs. Gleichzeitig sank der Anteil ausländischer Fahrzeuge leicht (–1,0 % MoM, –1,5 % YoY), was auf eine geringfügige Verschiebung hin zu heimischen Transporten hindeutet. Diese Daten unterstützen den Eindruck, dass die Branche zwar ihre Leistung saisonal ausweitete – dennoch signalisiert die Lage hohe Auslastung.

Für das Verhältnis von Frachten und Laderaum im deutschen Spotmarkt (Transportbarometer) meldet der Report einen starken Anstieg: Im April 2025 überstieg die nachgefragte Frachtenmenge das verfügbare Laderaumangebot um 22,1 % gegenüber dem Vormonat (und um 5,1 % gegenüber April 2024). In anderen Worten – es wurde deutlich mehr Fracht gesucht als Leerraum zur Verfügung stand. Diese Zunahme des Frachtdrucks deutet auf eng getaktete Kapazitäten hin.

Diese aktuellen Daten aus den Osterwochen verdeutlichen, wie schnell verfügbare Kapazitäten ausgelastet sein können und der Markt an seine Grenzen stößt, betont Grabowski.

Auch der ELVIS-Teilladungsindex (LTL) kletterte im April kräftig mit einem Plus von 5,1 Prozent zum Vormonat, und +9,1 Prozent zum Vorjahr. Diese Entwicklung unterstreicht, dass sowohl Komplettladungen (FTL) als auch Sammeltransporte (LTL) im Frühjahr 2025 insgesamt zulegen konnten. Gleichwohl mahnt der Report zur Vorsicht, dass die saisonbereinigt kaum vorhandenen Kapazitätspuffer (etwa durch Insolvenzen und schrumpfende Fuhrparks) die Branche anfällig für Preisspitzen machen, wenn die Nachfrage plötzlich anzieht.

Kostenseite: Fahrzeuge teurer, Diesel günstiger

Trotz zurückhaltender Investitionsbereitschaft stiegen die Großhandelspreise für Neufahrzeuge weiter – insbesondere bei Sattelzügen, deren Preise im Jahresvergleich um 9,4 Prozent anzogen und LKW-Listenpreise stiegen um 2,5 % (jeweils von März 2024 bis 2025).

Angesichts der um bis zu 30 Prozent rückläufigen Zulassungszahlen gehen wir davon aus, dass die gestiegenen Preisindizes vor allem auf die hohen Anschaffungskosten von Elektro-LKW zurückzuführen sind, so Grabowski. Die Preise klassischer Dieselmodelle bleiben dagegen weitgehend stabil.

Gleichzeitig bietet der Dieselpreis kurzfristig Entlastung. Im März 2025 lagen die Kosten 5,3 Prozent unter dem Vormonat und 8,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Kostenentwicklung

Index Vormonat bzw. Vorquartal Vorjahreszeitraum
Großhandelsverkaufspreise +1,3%
LKW +0,6% +2,5%
Sattelzug +1,7% +9,4%
Trailer -0,3% -2,7%
Personalkosten (Bruttomonatsverdienste) +1,9% +2,7%
Treibstoffkosten – Diesel  -5,3% -8,1%
Treibstoffkosten – LNG  +9,7% -29,8%
Kosten AdBlue +4,9% +8,7%

Quelle: Martktreport Ausgabe 1/2025 – ELVIS AG

Bei alternativen Kraftstoffen zeigt sich ein Gegentrend: Die Indizes für LNG-Treibstoff und AdBlue stiegen zuletzt an, von Basisniveaus ausgehend. Im März 2025 lagen die durchschnittlichen LNG-Kosten etwa 9,7 % über dem Vormonat, waren aber im Jahresvergleich sogar stark rückläufig (–29,8 %), was auf hohe Vergleichswerte von 2024 zurückzuführen ist. AdBlue verteuerte sich moderat um +8,7 % im Jahresvergleich. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass die Energiepreise derzeit nicht mehr so dramatisch steigen wie in den Vorjahren – im Gegenteil profitieren Spediteure aktuell von vergleichsweise günstigen Dieselpreisen.

Die Personalkosten in der Transportbranche legten weiter zu. Bruttomonatsverdienste stiegen in den letzten zwölf Monaten um etwa +2,7 %. Dies reflektiert den anhaltenden Fachkräftemangel und Lohndruck.

Stimmung, Investitionen und Struktur im Mittelstand

Trotz moderatem Mengenwachstum waren die verfügbaren Transportkapazitäten im ersten Quartal 2025 nahezu sofort ausgelastet. Insolvenzen und verkleinerte Fuhrparks tragen dazu bei, dass sich Marktpuffer auflösen und saisonale Schwankungen zu realen Engpässen führen können.

Die Entwicklungen des ersten Quartals bestätigen unsere Prognosen aus vorherigen Marktreports, so Grabowski.

Ein signifikanter Ausbau der Flotten sei unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht zu erwarten. Vielmehr fordert der ELVIS-Vorstand ein aktiveres Zusammenspiel von Auftraggebern und Dienstleistern:

Umso wichtiger ist eine frühzeitige und präzise Abstimmung zwischen Verladern und Speditionen – insbesondere mit Blick auf saisonale Schwankungen und Feiertagswochen“, mahnt er. Und ergänzt: „Möchte der Kunde Laderaum-Garantien, muss er auch bereit sein, dafür zu zahlen.

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