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Flandern plant höhere Kilometermaut für schwere Diesel-LKW

Lesezeit 2 Min.

Die flämische Regierung will die Mautsätze für schwere Diesel-LKW deutlich erhöhen, um die jährlichen Einnahmen um 180 Millionen Euro zu steigern. Das entspricht einem Plus von 27 Prozent gegenüber 2024. Ministerpräsident Matthias Diependaele bestätigte diese Woche im Parlament, dass die neue Tarifstruktur voraussichtlich ab dem 1. Juli 2026 in Kraft treten wird.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Nach Angaben von transportmedia.be ist die Maßnahme im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben. 2024 lagen die Einnahmen aus der kilometerbasierten Maut bei 658 Millionen Euro. Die zusätzlichen Mittel sollen ausschließlich aus höheren Sätzen für schwere Diesel-LKW kommen – eine Ausweitung des mautpflichtigen Straßennetzes ist nicht vorgesehen. Grundlage ist das belgische interregionale Mautabkommen.

Transportbranche warnt vor Belastung

Die Ankündigung hat im flämischen Transportsektor für deutliche Kritik gesorgt.

„Kilometergebühren machen heute bereits 8 bis 10 Prozent der Betriebskosten eines Transportunternehmens aus“, sagte Frederic Keymeulen von der Branchenorganisation Transport & Logistiek Vlaanderen (TLV) gegenüber De Tijd.

Da rund die Hälfte der Einnahmen von belgischen Speditionen stammt, treffe die Erhöhung vor allem inländische Unternehmen – und darunter besonders kleine und mittlere Betriebe.

„Noch höhere Kilometergebühren könnten das Aus für einige Unternehmen bedeuten“, warnte Keymeulen. Er verwies auf eine Studie des Datenanbieters Graydon, wonach lediglich ein Drittel der belgischen Transportunternehmen finanziell stabil genug ist, um größere Belastungen zu verkraften.

Mautsystem seit 2016 in Betrieb

Die kilometerabhängige Maut für LKW über 3,5 Tonnen gilt in Belgien seit 2016. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach Gewicht und Emissionsklasse des Fahrzeugs; Euro-6-LKW zahlen entsprechend weniger. Laut TLV soll der geplante Aufschlag künftig an den CO₂-Ausstoß gekoppelt werden. Der endgültige Rechtstext liegt jedoch noch nicht vor.

Grundsätzlich könnte eine CO₂-basierte Maut Investitionen in emissionsfreie Fahrzeuge fördern. Branchenvertreter verweisen jedoch auf die hohen Kosten:

„Ein Elektro-LKW kostet derzeit etwa das Dreifache eines Diesel-LKW“, erklärte Keymeulen. Zudem seien Förderungen begrenzt und deckten maximal zwei Fahrzeuge pro Unternehmen ab.

Zusätzlich ist vorgesehen, dass ab 2026 die bisherige Mautbefreiung für Elektro-LKW teilweise entfällt.

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