Die Proteste könnten nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch den Bahn- und Lufttransport lahmlegen. Für Spediteure besteht ein reales Risiko von Verzögerungen, Stillständen und zusätzlichen Betriebskosten.
Widerstand gegen ‘brutale’ Reformen
Die drei größten Verkehrsgewerkschaften – CFDT-FGTE, CGT Transports und FO-UNCP – haben zu einem landesweiten Streik und Demonstrationen aufgerufen. Diese Organisationen wenden sich gegen den Haushaltsvorschlag, der ihrer Meinung nach ‘beispiellos brutale Haushaltsmaßnahmen’ enthält.
Die umstrittensten Punkte sind Pläne zur Abschaffung bestimmter Feiertage, Kürzung von Sozialleistungen und Reform des Arbeitslosengeldesystems. Die Gewerkschaften betonen auch das Erfordernis einerEntschädigung für die schwierigen Arbeitsbedingungen der Fahrer und einer generellen Gehaltserhöhung, die, wie sie sagen, ‘kein würdevolles Leben durch Arbeit ermöglicht’.
Straßenblockaden und Chaos in Städten
Laut französischen Medienkönnten die Blockaden wichtige Autobahnen und Ringstraßen großer Städte wie Paris, Lyon und Marseille betreffen. Während der letzten Aktion am 10. September waren die Zufahrten zum Pariser Boulevard Périphérique blockiert, was stundenlange Verkehrszusammenbrüche verursachte.
Für den 18. September ist eine noch größere Mobilisierung geplant. Die Gruppe „Bloquons tout” (‘Alles blockieren’) hat bereits in den sozialen Medien angekündigt, dass die kommenden Proteste ‘massiv‘ sein werden.
Für den Transportsektor bedeutet dies nicht nur lange Staus und Umleitungen, sondern auch die Möglichkeit zusätzlicher Polizeikontrollen und Schwierigkeiten beim Zugang zu Logistikzentren.
Wo sind die größten Störungen zu erwarten?
- Paris – Zufahrten zum Boulevard Périphérique (Ringstraße der Hauptstadt), Zufahrten zu Häfen und Logistikzentren.
- Lyon – Autobahnen A6 und A7, in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten.
- Marseille – Zugang zum Hafen, Ringstraße der Stadt.
- Hauptverkehrsautobahnen: A1, A7, A10, A31, A45.
Störungsgefahr auch auf der Schiene und an Flughäfen
Von den Streiks wird erwartet, dass sie nicht nur den Straßentransport beeinträchtigen. SNCF und regionale Verkehrsgesellschaften (TER, Transilien) haben bereits Zugausfälle angekündigt. An Flughäfen in Paris (Charles de Gaulle, Orly) und anderen großen Städten werden erhebliche Verspätungen und Flugausfälle erwartet, was auch die Frachtabwicklung beeinträchtigen wird.
Empfehlungen für Spediteure und Fahrer
Die französischen Behörden haben die Mobilisierung von Tausenden von Polizisten und Gendarmen angekündigt, um Ordnung zu erhalten und Blockaden zu entfernen. Während der letzten Aktion wurden Dutzende von Demonstranten festgenommen.
Für Spediteure bedeutet dies die Notwendigkeit einer vorausschauenden Einsatzplanung:
- Überwachung der französischen Dienstankündigungen,
- Wahl alternativer Routen,
- Vorbereitung auf Lieferverzögerungen.
Am 18. September könnte Frankreich zu einem außergewöhnlich schwierigen Gebiet für den Straßentransport werden. Unternehmen, die auf dem Markt tätig sind, sollten auf erhebliche Störungen vorbereitet sein. Weitere Informationen zu den Herausforderungen im Transportsektor finden Sie in unserem Artikel über die Beschäftigungserwartungen im Transport.