Der Ausnahmezustand „Piano Neve“ ist ein Instrument des Verkehrsmanagements im Winter, mit dem die Risiken durch Schneefall, Straßenglätte und gefrierenden Regen reduziert werden sollen.
Gerade in der kalten Jahreszeit ist der Straßentransport, insbesondere der Schwerverkehr, besonders anfällig für Unterbrechungen, Unfälle und Blockaden der Infrastruktur. Ein zentraler Baustein des Plans ist daher die Einrichtung speziell ausgewiesener Park‑ und Halteflächen für schwere Fahrzeuge, die bei Bedarf aktiviert werden.
Winterausrüstung und Vorschriften
Im Rahmen des Winterbetriebs können Straßeninfrastruktur‑Manager temporär Winterausrüstungspflichten anordnen. Dazu gehört die Pflicht zur Nutzung von Winterreifen oder Schneeketten. Winterreifen müssen mit dem M+S‑Symbol gekennzeichnet sein und den im Fahrzeugschein angegebenen Spezifikationen entsprechen. Diese Verpflichtung gilt für alle Kraftfahrzeuge – ausgenommen Mofas und Motorräder mit zwei Rädern.
Parkplätze für Lkw über 7,5 Tonnen
Im Rahmen des Plans wurde eine karte der Halte‑ und Parkbereiche für schwere Nutzfahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht erstellt. Diese Flächen werden dann aktiviert, wenn die Behörden den Schwerverkehr vorübergehend anhalten müssen, um Verkehrsblockaden und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Die Parkplätze befinden sich hauptsächlich in der Nähe der kritischsten Abschnitte von nationalen Straßen und Autobahnen, die von ANAS (die Institution, die für die Verwaltung und Modernisierung des Netzes von Nationalstraßen und Autobahnen zuständig ist) verwaltet werden und besonders anfällig für heftige Schneefälle sind. Dieses Netz ergänzt die Infrastruktur anderer Autobahnbetreiber und schafft ein landesweites, koordiniertes System für den Straßentransport.
Aus Sicht der Transportbranche dienen die im Schneeabräumungsplan vorgesehenen Park- und Haltebereiche als wichtiger Sicherheitsbestandteil. Sie ermöglichen es Lkw-Fahrern, sicher von der Straße abzufahren und so das Risiko von Unfällen und Fahrspurenblockaden zu verringern.
Zugleich ermöglichen sie es den Straßendiensten, Schneesäuberungs-, Streu- und Wartungsarbeiten effektiv durchzuführen. Für Transportunternehmen bedeutet dies eine höhere Planbarkeit der Winterrouten, eine bessere Stopplanung und reduzierte Verzögerungen bei der Durchführung von Transportaufgaben.
Truck‑Blockaden und Verkehrsmanagement
Bei Schnee oder Eis können die zuständigen Behörden den Lkw-Verkehr aussetzen und in bestimmte Haltebereiche umleiten. Diese können öffentliche Parkplätze, Industriegebiete, Interports, spezialisierte Manövrierbereiche und entsprechend ausgestattete Rastanlagen sein.
Die operative Koordination erfolgt durch Viabilità Italia – das nationale Verkehrskontrollzentrum, das im Innenministerium und innerhalb der Strukturen der Straßenpolizei arbeitet. Diese Institution überwacht die Wetterbedingungen, den Infrastrukturstatus und die Intensität des Schwerverkehrs, um einheitliche Entscheidungen im ganzen Land Italien zu gewährleisten.
Zugang zu Daten und Routenplanung
Die offizielle Liste der im diesjährigen Plan enthaltenen Park- und Haltebereiche wurde von ANAS in Form eines online verfügbaren Dokuments veröffentlicht.
Es enthält detaillierte Daten zu Standort, Referenzstraße, Kilometrierung und Gebietstyp, aufgeteilt nach Regionen. Dieses Dokument dient als praktisches Werkzeug für Frachtführer und Spediteure, die den Straßentransport in Europa während der Wintersaison planen, und als Unterstützung für Kontrollbehörden.









