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„Wir müssen neue Wege finden, um die Weltbevölkerung zu ernähren”. Wie kann eine globale Logistikplattform sogar 2 Mrd. Menschen retten?

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Unter einer Vielzahl spannender Start-ups gibt es zweifellos auch Sensefinity.  In dem  exklusiven Trans.INFO-Interview erzählt CEO Orlando Remedios  darüber,  worin die Mission des Unternehmens besteht  und wie eine globale Logistikplattform, die vor allem zur Verfolgung der Waren in Echtzeit dient, zwei Milliarden Menschen retten kann. 

 

Agnes Sterniak, Trans. INFO: Womit genau beschäftigt sich Ihr Startup? 

Orlando Remédios, CEO von Sensefinity:

Sensefinity baut eine globale Plattform für die Logistik, die es ermöglicht, global und in Echtzeit, Güter und deren Zustand zu verfolgen. Wir nennen diese Plattform das „Internet of Cargo”. Die Systeme funktionieren multi-modal und sind sowohl im Seefracht als auch im Güterverkehr einsetzbar. Die Plattform benutzt Machine-Learning um Warnungen über mögliche Ausnahmezustände in der Lieferkette wie auch Abweichungen proaktiv zu erkennen.

 

Was ist einzigartig an Ihrem Produkt/Ihrer Idee?


Die transformative Kraft des „Internet of Cargo” liegt in der systemweiten Ausrichtung der Plattform, die  kollaboratives, aber sicheres Mitwirken der einzelnen Supply-Chain-Teilnehmer potenziert, um jährlich bis zu 1000 Milliarden USD in den globalen Lieferketten zu sparen.

 

Wann und wie sind Sie auf Ihre Gründungsidee gekommen?


1.3 Mrd. Tonnen Lebensmittel gehen in den globalen Lieferketten jedes Jahr verloren. Dies sind genug Lebensmittel um 2 Mrd. Menschen zu ernähren! Die Weltbevölkerung wird bis 2050 voraussichtlich bis zu 10 Mrd wachsen. Land und Wasser werden knapper, d.h. wir müssen neue Wege finden, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Die systemweite Analyse und Optimierung der globalen Lieferketten bietet schon mit heutiger Technologie die Möglichkeit, die Zukunft der Ernährung der Menschheit sicherzustellen. Es ist ein großes Privileg, über diese Technologie zu verfügen, um eines der großen Probleme der Menschheit zu lösen. Dies ist ein großer Ansporn, um unsere Plattform voranzutreiben. Gleichzeitig haben wir auch dabei sehr viel Freude.

 

Woher kam das Kapital für Ihr Unternehmen?


Der METRO Konzern sowie zahlreiche VCs zählen zu unseren Investoren.

 

Was waren die größten Hindernisse bei der Gründung Ihres Startups?


Wir haben sehr darauf geachtet, die gesamte Plattform so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten, um die Anwendung zu beschleunigen. Dadurch können sich die Nutzer, auf das Tagesgeschäft konzentrieren.

 



Was war der Wendepunkt, als die ersten Kunden auftauchten und Sie zu glauben begonnen haben, dass dies funktionieren würde?


Uns wurde klar, dass wir die historische Möglichkeit haben, eine Systemwende in der Digitalisierung der globalen Lieferketten herbeizuführen, als wir es schafften, bei den zwei größten Fleischproduzenten der Welt eingeführt zu werden. Dies zeigt es uns, dass  wir die realistische Chance haben, mit unserem System Nahrungsmittel für die nächsten 2 Mrd Menschen sicherzustellen! 

 

Was hätten Sie rückblickend in der Startphase anders gemacht?


Gründen ist immer schwer, und aus Fehlern, die man lernt, wächst man. Was man allgemein allen Gründern raten kann, ist, dass Beständigkeit das Wichtigste ist.

 


Welche Tipps würden Sie anderen Startup-Gründern geben, die gerade erst anfangen?

Gründer müssen sicherstellen, dass Sie über genügend: Kapital, Ausdauer und Begeisterungsfähigkeit verfügen, um auch schwerere Tage zu überdauern.

 

Was ist die größte unmittelbare Herausforderung für Ihr Unternehmen und wo sehen Sie sich selbst in 5 Jahren?


Wir sehen, dass es möglich ist, die globalen Lieferketten sinnvoll zu verbinden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir den asiatischen Markt erobern. Dies wird von uns ein Umdenken erfordern, um uns den dortigen Marktgegebenheiten anzupassen.

 

Was würden Sie tun, wenn Sie kein Startup-Unternehmen gründen würden?


Es gibt immer mehr Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Ich würde diesen Firmen helfen , deren Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

 

Foto: Twitter.com

 

 

 

 

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