Foto: Hafen von Antwerpen

Häfen Antwerpen-Brügge und Rotterdam erhöhen Hafentarife

Ab dem 1. Januar 2025 werden die Häfen Antwerpen-Brügge und Rotterdam ihre Tarife für verschiedene Hafendienste, darunter Seeschiffe, Binnenschiffe und anfallende Hafengebühren, um bis zu 6 Prozent erhöhen.

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Der Rotterdamer Hafenbetreiber hat für das Jahr 2025 eine generelle Erhöhung der Seehafen- und Binnenhafentarife um 6 Prozent angekündigt. Danach werden die Tarife im Jahr 2026 um 3,5 Prozent und im Jahr 2027 um 2,5 Prozent steigen. Ab Januar 2025 wird die Hafenverwaltung eine neue Berechungsmethode für die Seehafengebühren einführen, bei der neben der Schiffsgröße und dem Frachtvolumen weitere Faktoren berücksichtigt werden. Das überarbeitete System, das die Tarifstruktur vereinfachen soll, wird mehrere bestehende Rabatte durch Anpassungen der Grundtarife ersetzen. Allerdings werden die Nachlässe im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Effizienz erweitert.

Nach dem neuen System können Schiffe, die im Environmental Ship Index eine hohe Punktzahl erreichen oder über ein Green-Award-Zertifikat verfügen, Anspruch auf niedrigere Seehafengebühren haben. Bei der Berechnung wird auch der Auslastungsfaktor berücksichtigt, so dass Anreize für eine effiziente Nutzung der Frachtkapazität geschaffen werden, indem die Gebühren pro Tonne für optimal beladene Schiffe gesenkt werden.

Darüber hinaus werden die Binnenhafengebühren für motorisierte Schiffe um 5 Prozent erhöht, um Nachhaltigkeitsinitiativen in der Binnenschifffahrt zu finanzieren. Betreiber, die Emissionsdaten über das Green-Award-System weitergeben, können diese Erhöhung durch einen Rabatt von 5 Prozent ausgleichen. Je nach Zertifizierungsstufe des Green Award werden weitere Rabatte gewährt, wobei Platin-zertifizierte Schiffe eine vollständige Befreiung von den Binnenhafengebühren erhalten. Einen separaten Nachlass von 5 Prozent erhalten Betreiber von Binnenschiffen, die Echtzeit-Standortdaten mit der Hafenbehörde austauschen, um die Sicherheit im Hafen und das Kaimanagement zu verbessern.

Höhere Tarife auch im Hafen Antwerpen-Brügge

Der Hafen Antwerpen-Brügge hat Tarifanpassungen angekündigt, die am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Der Verwaltungsrat hat nach Gesprächen mit der Hafengemeinschaft eine allgemeine Erhöhung von 2,86 Prozent festgelegt, die dem Verbraucherpreisindex (VPI) vom August 2024 entspricht. Die Anpassungen gelten für eine Reihe von Tarifen für alle Hafendienste und betreffen sowohl die Plattformen Antwerpen als auch Brügge-Zeebrügge.

Eckdaten zu den Tariferhöhungen

Ab Januar gilt eine Erhöhung um 2,86 Prozent für:

  • Seeschiffe, Binnenschifffahrt (Antwerpen) und Hafengebühren in Brügge-Zeebrügge.
  • Nutzung des 800-Tonnen-Schwimmkrans „Brabo“ (Antwerpen), der Kais, Lagerhallen und des Geländes im Hafengebiet von Antwerpen.
  • Catering-Dienste im Hafengebiet von Antwerpen.
  • Schwimmende Trockendocks

Die Schleppgebühren werden gesondert angepasst. In den Antwerpener Häfen werden die Schleppgebühren um 2,57 Prozent steigen, in Zeebrügge um 3,11 Prozent.

Spezifische Anpassungen für den Seeverkehr

Zu den Änderungen der Tarife für Seeschiffe gehören:

  • Eine Erhöhung der Abfallbeiträge für Schiffe, wobei die Gebühren für kleinere Schiffe (bis zu 3.000 BRZ) von 180 Euro auf 200 Euro und für größere Schiffe (über 3.001 BRZ) von 250 Euro auf 270 Euro steigen. Der variable Abfallbeitrag wird auf 0,023 Euro pro BRZ angehoben, während der maximale Abfallbeitrag von 1.200 Euro auf 1.250 Euro steigt. Für Schiffe mit einem ISO14001-Umweltzertifikat wird ein Nachlass von 10 Prozent eingeführt.
  • Die Abfallentsorgungskosten für das Gebiet Brügge-Zeebrügge werden von 20 Euro auf 25 Euro pro m³ steigen.
  • Für das Antwerpener Hafengebiet werden die Pfandgebühren nun an die Gebühren in Zeebrugge angeglichen, was zu einer 100-prozentigen Erhöhung der Gebühr für die Rechnungstonnage führt.

Auch die Bedingungen für die Beibehaltung der Einstufung als Massengut-Linie werden sich ändern: 100.000 Tonnen trockenes Massengut oder 300.000 Tonnen flüssiges Massengut pro Jahr sind erforderlich, um die Einstufung zu behalten.

Binnenschifffahrt und Konzessionen

Für Antwerpen und Zeebrugge werden neue vierteljährliche Abonnementsätze für gewerbliche Schiffe und Mündungsschiffe auf das 18-fache des Basissatzes festgesetzt. Auch die Berechnung der Zuschläge für die amtliche Meldung wird angepasst, und der Tagessatz für die nichtgewerbliche Freizeitschifffahrt wird abgeschafft.

Mehrere Tarife, wie Landstrom, Trinkwasser und Schiffsbetriebsabfallgebühren, bleiben unindexiert, wobei die Kosten den tatsächlichen Verbrauch und die Verarbeitungskosten widerspiegeln werden.

Lizenzgebühren und zusätzliche Änderungen

Die Konzessionsgebühren und Auslaufvereinbarungen in Antwerpen und Zeebrugge werden ebenfalls um 2,86 Prozent angehoben, einschließlich derjenigen, die mit Depotregelungen und kommerziell variablen Grundgebühren verbunden sind. Tarife mit spezifischen Indexierungsvereinbarungen sind jedoch von dieser VPI-Anpassung ausgenommen.

Lotsen und Anlegen

Die Gebühren der Brabo-Gruppe für das An- und Ablegen sowie die Lotsendienste hinter den Schleusen werden um 2,86 Prozent erhöht.

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