Hapag-Lloyd hat seine Gewinnprognose für 2024 unter Berufung auf eine unerwartet starke Nachfrage und höhere Frachtraten angehoben. Vorläufige Zahlen zeigen, dass das Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 3,6 Mrd. USD erzielte. Für das Gesamtjahr rechnet Hapag-Lloyd nun mit einem EBITDA zwischen 4,6 und 5 Mrd. USD, nachdem zuvor 3,5 bis 4,6 Mrd. USD prognostiziert worden waren.
In Euro entspricht dies einem erwarteten Konzern-EBITDA von 4,2 bis 4,6 Milliarden Euro (bisher: 3,2 bis 4,2 Milliarden Euro) und einem Konzern-EBIT von 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro (bisher: 1,2 bis 2,2 Milliarden Euro).
Das Unternehmen begründete einen Teil der gestiegenen Kosten mit der Umleitung der Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung aufgrund geopolitischer Probleme im Roten Meer. Ein Unternehmenssprecher von Hapag-Lloyd erklärte:
Die Transportzeiten sind viel länger, deshalb haben wir deutlich mehr Kapazität benötigt und eingekauft. Trotzdem war die Nachfrage relativ hoch und die Kapazitäten waren bzw. sind immer noch knapp.“
Weiter hieß es: „Wenn die Kapazität relativ knapp ist, steigen die Raten einfach an. Dies war insbesondere auf der Strecke Fernost-Europa der Fall.“
Hapag-Lloyd wies darauf hin, dass die aktualisierte Prognose aufgrund schwankender Frachtraten und anhaltender globaler Spannungen noch mit Unsicherheiten behaftet sei, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
Diese Meldung entspricht einem ähnlichen Schritt von A.P. Møller-Maersk, das vor kurzem seine Finanzprognose zum vierten Mal in diesem Jahr angehoben hat und dies mit der robusten Nachfrage und den Störungen in den Schifffahrtsrouten im Roten Meer begründet.