Kameraüberwachung steigert erheblich die Sicherheit beim Lkw-Fahren

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Eine neue Studie hat gezeigt, dass Lkw-Fahrer viel sicherer fahren, wenn ihr Verhalten durch Kameras in Kabinen überwacht wird.

Informatiker und Fahrpsychologen der University of Nottingham analysierten Daten, die vor und nach der Installation unauffälliger Kameras in den Kabinen von schweren Nutzfahrzeugen gesammelt wurden, und stellten fest, dass das Risiko eines riskanten Fahrverhaltens bei der Kameraüberwachung erheblich reduziert wird. Dabei wurde auch eine bedeutende Rolle des Counchings nachgewiesen. Ihre Ergebnisse wurden im Accident Analysis and Prevention Journal veröffentlicht.

Die Forscher analysierten den größten Datensatz, der jemals für diese Art der Forschung durchgeführt wurde, und untersuchten 669 Lastwagen in dem Zeitraum von Juni 2017 bis August 2019.  Bei der Analyse wurden drei sicherheitskritische Telematikvorfälle – starkes Bremsen, aggresives Kurvenfahren und Übergeschwindigkeit berücksichtigt. Die Forschung wurde mit Anwendung der Kameras mit und ohne Coaching aufgeteilt.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Überwachung in Verbindung mit der Aufklärung von Fahrern über die Risiken und der Folgen ihres Fahrstils einen wesentlich größeren Effekt auf die Reduzierung von Fahrfehlern hat. Starkes Bremsen wurde nämlich um 16 Prozent,  Übergeschwindigkeit um 34 Prozent und aggressives Kurvenfahren um 31 Prozent reduziert. Ohne Coaching sanken die Zahlen entsprechend auf  nur: -4, -28 und -13 Prozent.

Wenn Fahrer wissen, dass sie durch Kameras überwacht werden, fahren sie bewusster und verbessern ihr Fahrverhalten. Durch die Erschwinglichkeit von Fahrzeugkameras könnten Regierungen Richtlinien durchsetzen, die es allen Transportunternehmen ermöglichen, aus Sicherheitsgründen Kameras in ihre Fahrzeuge einzubauen. Wir sind uns allen möglichen Datenschutzbedenken beim beim Sammeln und Speichern von Videos bewusst, aber wir glauben, dass Datenschutz-Spezialisten die Entscheidungsträger bei der effizienten Umsetzung solcher Richtlinien entsprechend unterstützen könnten (…), so Jimiama Mosima Mafeni Mase, Doktorandin am Horizon Center for Doctoral Training an der Universität von Nottingham, die an der Forschung teilgenommen hat.

Grazziela Figueredo, leitende Supervisorin, fügte hinzu:

Diese groß angelegte Studie ist wirklich wichtig, um zu zeigen, wie wichtig Überwachung und Coaching für die Änderung des Fahrverhaltens sind. Mit weiterer Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern und Lkw-Unternehmen könnten die Ergebnisse dieser Forschung ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Sicherheit auf unseren Straßen sein.

Foto: MAN

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