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Foto: Wikimedia Commons/ Ralf Lotys Creative Commons Attribution 4.0 International

Kartellamt meldet signifikanten Preisaufschlag an Autobahntankstellen

Das Bundeskartellamt hat einen Bericht für das zweite Quartal 2024 veröffentlicht. Die aktuelle Ausgabe analysiert die Kraftstoffpreise, auffällig ist der Preisabstand zwischen Autobahntankstellen und Nicht-Autobahntankstellen, besonders beim Diesel.

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Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) – angesiedelt beim Bundeskartellamt, beobachtet den Handel mit Kraftstoffen genau und erhebt dafür fortlaufend Preise von etwa 15.000 Tankstellen in Deutschland. Damit fördert das Amt die Transparenz und den Wettbewerb im Kraftstoffsektor.

Obwohl die Preise generell höher an Autobahntankstellen sind, so verzeichnete das Bundeskartellamt im jüngsten MTS-K Bericht, einen auffälligen Preisabstand, vor allem beim Diesel zwischen Autobahntankstellen und anderen Tankstellen.

Die Preisaufschläge an den Autobahntankstellen sind in den letzten Wochen noch einmal deutlich gestiegen. Derzeit bezahlt man an der Autobahn für Benzin und Diesel über 40 Cent mehr pro Liter”, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Stark regionale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland

Einige ostdeutsche Bundesländer – allen voran Sachsen – gehören weiterhin zu den teureren Regionen. Im zweiten Quartal galt dies vor allem für Diesel.

Für diese anhaltenden regionalen Preisunterschiede gibt es mehrere Erklärungsansätze:

  • Die östlichen Bundesländer sind stärker vom Embargo auf russisches Rohöl und Mineralölprodukte betroffen. Die Raffinerien PCK und Leuna sind auf russisches Rohöl ausgelegt. Mit der Ersatzbeschaffung können die Kapazitäten noch nicht wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden.
  • Importe sind eine Alternative zu lokaler Produktion und können beispielsweise Produktionsengpässe ausgleichen. Insbesondere für Diesel ist Deutschland auf Importe angewiesen. Im Westen Deutschlands werden Mineralölprodukte hauptsächlich aus der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen eingeführt, im Osten Deutschlands traditionell eher aus Russland. Seit dem Embargo fallen auch diese Importe weg.

 

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