Die Regeln für Fahrtenschreiber gelten in der Branche als echter Vorschriften-Dschungel. Die schwedische Agentur für Wirtschaft und regionale Entwicklung hält die Lenk- und Ruhezeiten für zu kompliziert und ungenau. Die Schweden schätzen, dass sogar 80-90 Prozent der Verstöße aus Unwissenheit resultieren können, und schlagen eine einfache Lösung vor, um den Fahrern zu helfen.
Die schwedische Agentur stellte auch fest, dass es keine Vorschriften gibt, die den alltäglichen Betrieb von Lastkraftwagen erleichtern würden. Aufgrund der aktuellen Regeln ist es oft schwierig, mit dem Lkw in eine Autowaschanlage oder in eine Werkstatt zu fahren. Auch Trucker, die ihr Fahrzeug auf Parkplatz abstellen oder ihren Haltepunkt wechseln möchten, haben damit große Probleme. Möchte man sich während der Pause an ein Geschäft nähern oder ein privates Anliegen erledigen, wird es noch komplizierter, wenn nicht sogar unmöglich.
Und hier kommt der einfache und sehr notwendige Lösungsvorschlag aus Schweden. Es handelt sich nämlich darum, den Fahrern zu ermöglichen, bis zu zwei Kilometern pro Tag fahren zu dürfen, auch wenn die zulässige Arbeitszeit bereits abgelaufen wäre. Dies dürfte auch nicht sanktioniert werden. Man bräuchte auch keine besonderen Erklärungen dafür und müsste demnach keine Angst vor Bußgeld haben. Jedem Fahrer würden einfach zwei zusätzliche Kilometer für beliebige Zwecke zur Verfügung stehen.
Ein ähnliches System funktioniert bereits in den USA. Dort gibt es keine Kilometerbegrenzung, die nach der Arbeit für private Zwecke zurückgelegt werden darf. Nur der Anhänger muss stehen bleiben. In Kanada sind es bis zu 75 Kilometer pro Tag, was ziemlich viel Bewegungsfreiheit gibt.
Es ist noch schwer zu sagen, ob so eine Lösung wirklich in Kraft treten könnte. Trans.INFO wird aber dem Ablauf der Ereignisse in Schweden folgen und Sie auf dem Laufenden halten.
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