Die osteuropäischen Fernfahrer blieben auch über Ostern im Ausstand auf der Raststätte, die nach eigenen Angaben teilweise seit Monaten keinen Lohn mehr gezahlt bekommen. Sie sind weiterhin entschlossen, solange dort stehen zu bleiben, bis sie ihr Geld bekommen, sei es von Łukasz Mazur dem polnischen Speditionsinhaber oder seinen Auftraggebern in Deutschland.
In Deutschland ist das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz in Kraft, das den Unternehmen die Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette zuweist, damit sie sich für Menschenrechte einsetzen, einschließlich einer angemessenen Bezahlung. Vor diesem Hintergrund sollte es möglich sein, dass diese großen Kundenunternehmen ihre Verantwortung wahrnehmen und den Fahrern ihre Bezahlung zukommen lassen”, meint Faire Mobilität.
Die Fahrer haben sich an die Subunternehmen der polnischen Spedition gewendet, was nach Angaben des Mediator Edwin Atema von der Europäischen Transportarbeitergewerkschaft erste Wirkung zeige:
Erste Unternehmen haben gesagt, dass sie die Zusammenarbeit eingestellt haben, als sie von den Arbeitsbedingungen erfuhren.“
Solidarität und Zuspruch aus der Politik
Unterstützt werden die streikenden LKW-Fahrer weiterhin vom Gewerkschaftsbund Faire Mobilität, deutschen Gewerkschaftern, Kollegen, Privatpersonen und der Politik.
Es gibt Fair Trade Kaffee, Fair Trade Schokolade, aber keinen Fair Trade Transport, fasste gestern ein LKW-Fahrer aus Tübingen, das Grundproblem treffend zusammen, als er den usbekischen und georgischen Kollegen in Gräfenhausen einen Solibesuch abstattete”, schreibt der Gewerkschaftsbund.
Gestern reisten auch der georgische Konsul in Frankfurt und zwei Vertreter des georgischen Gewerkschaftsbunds GTUC an, um die LKW-Fahrer zu unterstützen.
—