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Foto: GEFCO

Logistikriese Gefco trennt sich von seinem russischen Anteilseigner

Mit dem 11. April treten in den USA und Europa neue Sanktionen gegen Russland in Kraft, die es westlichen Unternehmen mit russischen Mehrheitsaktionären fast unmöglich machen, ihre Geschäfte weiterzuführen.

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Das französische Transportunternehmen Gefco, das Dienstleistungen für den Automobilsektor erbringt, befindet sich im Mehrheitsbesitz (75 Prozent) der Russischen Eisenbahnen (RZD). Wegen der bevorstehenden Sanktionen wollen die Franzosen russischen Anteil an Gefco so schnell wie möglich zurückkaufen.

Nicht nur die Existenz von Gefco mit seinen 11 500 Arbeitsplätzen ist bedroht, sondern auch die der weltweiten Automobillogistik seines größten Kunden und Minderheitsaktionärs Stellantis (25 Prozent). Andere Automarken wie Toyota und Ford sind ebenfalls Kunden von Gefco. Auch dort droht die Logistik ins Stocken zu geraten, wenn nicht schnell eine Lösung für Gefco gefunden wird und die Russen aufgekauft werden.

Die Reederei CMA CGM wurde in den französischen Medien als möglicher neuer Eigentümer des Logistikres genannt.

Die Geschäftsführung von Gefco wollte auf Anfrage keine Einzelheiten der Transaktion nennen, muss aber in den nächsten Tagen über „die Entwicklung (seiner) Aktionärsstruktur” berichten.

Stellantis und Gefco hoffen, den Vertrag mit den Russen noch in dieser Woche abschließen zu können, also deutlich vor dem Stichtag 11. April. Gegenüber dem britischen Nachrichtendienst „The Loadstar“ bezeichnet der französische Logistikdienstleister dies als „mutigen Schritt, um den Fortbestand von Gefco zu sichern”.

Die französische Regierung will das Unternehmen an einen starken und französischen Finanzpartner binden, berichtet das Portal „The Loadstar”. CMA CGM ist der einzige Bewerber, der über die finanziellen Mittel verfügt. Der Containerriese äußerte sich nicht zu einer möglichen Übernahme.

Laut „The Loadstar“ gehören zu den weiteren Kandidaten, die an Gefco Interesse haben könnten, der französische Automobillogistikspezialist CAT, der von Renault gegründet wurde, und der Straßentankwagenbetreiber Charles André Group (GCA).

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