Nach internationaler Transportleistung ist Lufthansa Cargo nicht mehr die größte deutsche Frachtfluggesellschaft. Das ist das überraschende Ergebnis der vom Dachverband der Fluggesellschaften IATA im Rahmen ihrer World Air Transport Statistics (WATS) zusammengestellten Daten für 2020.
Die Lufthansa Cargo belegt im Ranking der Top 25 Carrier – Rang 13 mit einer Verkehrsleistung von rund 4,82 Milliarden Tonnenkilometern. Gegenüber 2019 verzeichnet Lufthansa Cargo ein Minus und sinkt in der Rangliste um sieben Plätze.
Die neue Nummer eins in Deutschland ist der Frachtcarrier Aerologic und kommt im Jahr 2020 laut IATA auf eine internationale Transportleistung von 4,87 Milliarden Tonnenkilometer. Damit verzeichnet die Fluggesellschaft gegenüber dem Vorjahr ein Plus und steigt im Ranking um zehn Plätze.
Die AeroLogic befindet sich im gemeinsamen Besitz der Deutschen Post AG und der Deutschen Lufthansa AG durch ihre jeweiligen Tochtergesellschaften DHL Express und Lufthansa Cargo, die jeweils eine Beteiligung von 50 % halten.
International die Nummer 1
Im internationalen Vergleich ist Qatar Airways auf Platz eins. Die Fluglinie verteidigt auch im Jahr 2020 die Spitze, die sie 2019 zum ersten Mal eingenommen hat. Qatar legt gegenüber 2019 deutlich zu mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent.
Die Luftfracht war im Jahr 2020 der Lichtblick im Luftverkehr, da sich der Markt darauf einstellte, trotz des massiven Kapazitätsrückgangs in den Passagierflugzeugen Waren wie Impfstoffe, persönliche Schutzausrüstung (PSA) und lebenswichtige medizinische Güter zu befördern.
Die branchenweit verfügbaren Frachttonnenkilometer (ACTKs) sanken 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 21,4 %.
Dies führte zu einer Kapazitätsverknappung, und der branchenweite Frachtladefaktor stieg um 7,0 Prozentpunkte auf 53,8 %. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der IATA-Reihe im Jahr 1990.
Am Ende des Jahres hatten die branchenweiten Frachttonnenkilometer (CTK) wieder annähernd die Werte von vor der Krise erreicht. Der jährliche Rückgang der Frachtnachfrage (CTKs) war jedoch immer noch der stärkste seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 und lag im Jahr 2020 bei beachtlichen 9,7 % gegenüber dem Vorjahr.