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Neuer Branchentarif in Thüringen soll Logistikbetriebe entlasten

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Nach einer 21-jährigen Pause haben sich der Thüringer Landesverband Verkehrsgewerbe (LTV) und Verdi auf einen neuen Tarifvertrag für Speditionen und Güterverkehr geeinigt. Laut dpa tritt die Vereinbarung rückwirkend zum 1. April 2025 in Kraft und will angesichts zurückgehender Auftragszahlen den Fachkräftemangel mildern.

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In Thüringen gilt erstmals seit 2004 wieder ein gültiger Gehaltstarif für Speditions- und Güterkraftverkehrsunternehmen. Laut dpa sehen die neuen Vereinbarungen einen Stundenlohn von 14,71 Euro für 2025 und 15,29 Euro für 2026 vor. Die Laufzeit erstreckt sich über 22 Monate. Verdi-Verhandlungsführer Normen Schulze hebt hervor, dass Thüringer Löhne damit fast einen Euro über dem Niveau in Sachsen und Sachsen-Anhalt liegen.

Profitieren wird vom neuen Branchentarif zunächst kaum jemand

Zwar ist die Tarifbindung in der Region traditionell niedrig, sodass viele kleine Speditionen weiterhin nur den gesetzlichen Mindestlohn zahlen dürften. Dennoch begrüßt der LTV-Geschäftsführer Martin Kammer die Einigung als wichtigen Schritt. Der LTV, der nach eigenen Angaben rund 600 Transportunternehmer, Logistiker, Spediteure sowie Taxi- und Mietwagenunternehmer vertritt, hatte in den vergangenen Monaten sinkende Auftragsbestände beklagt. Der neue Tarifvertrag soll helfen, Arbeitsbedingungen zu stabilisieren und Fachkräfte länger im Unternehmen zu halten.

Verdi plant, den Vertrag bei Veranstaltungen und Mitgliederversammlungen detailliert vorzustellen, damit möglichst viele Betriebe künftig darauf aufbauen. Experten aus der Transportbranche sehen in der Wiederbelebung des Tarifrahmens eine Chance, Standards anzuheben und Lohnwettbewerb zu reduzieren – auch wenn kleinere Firmen vorerst bei Mindestlohn bleiben.

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