Der US-Hersteller von Elektro- und Wasserstoff-LKW, die Nikola Corporation, steht vor großen Herausforderungen. Medienberichten zufolge prüft das Unternehmen nun mehrere Pläne – darunter den Verkauf von Unternehmensteilen oder sogar des gesamten Unternehmens. Wie Bloomberg aus Insiderkreisen mitteilt, könnten auch neue Verbindungen geknüpft werden, um die finanziellen Probleme zu lösen.
Aktuelle Entwicklungen und Kursverfall
Nach Veröffentlichung des Berichts fielen die Nikola-Aktien um 28 Prozent und erreichten am 23. Januar einen historischen Tiefstand von 0,84 Dollar. Bis 2024 hatte die Aktie bereits über 90 Prozent ihres Wertes verloren.
Bei einem Aktienkurs von unter einem Dollar droht dem Unternehmen nun die Dekotierung von der Nasdaq. Dies würde das Vertrauen der Anleger weiter erschüttern.
Nikola wurde 2014 gegründet und konzentriert sich auf die Herstellung von batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen LKW. In den letzten Jahren gab es jedoch viele Probleme. Der Gründer und damalige CEO Trevor Milton trat 2020 zurück, nachdem er beschuldigt wurde, Investoren betrogen und in die Irre geführt zu haben.
In Europa hatte Nikola ursprünglich geplant, seine Fahrzeuge im Rahmen eines Joint Ventures mit Iveco zu verkaufen. Doch 2023 übernahm Iveco das Joint Venture vollständig und schnitt Nikola damit einen wichtigen Partner ab.
Im selben Jahr machte das Unternehmen in den USA Schlagzeilen, als es wegen möglicher Brandgefahr über 200 Elektro-LKW vom Typ Nikola Tre zurückrufen musste.
Finanzielle Engpässe und Herausforderungen
Laut Bloomberg hat Nikola nicht nur mit Problemen bei bereits hergestellten LKW zu kämpfen, sondern muss auch hohe Kosten aufbringen, um die Produktion seines Brennstoffzellen-Elektro-LKW zu steigern. Die liquiden Mittel gehen alarmierend zurück, was das Unternehmen in eine sehr kritische Lage bringt.
Durch einen Verkauf bzw. eine Fusion mit einem finanzstarken Partner könnte Nikola seine Position weiter stärken und die Entwicklung und Produktion seiner Fahrzeuge beschleunigen. Somit bleibt abzuwarten, welche strategischen Entscheidungen das Unternehmen treffen wird und wie sich diese auf die Zukunft von Nikola und den Markt für Elektro-Nutzfahrzeuge auswirken werden.