Norbert Hofer: „Grenzkontrollen wären eine Katastrophe”

Lesezeit 2 Min.

Vergangene Woche hat der österreichische Verkehrsminister Norbert Hofer vor der Einführung von dauerhaften Grenzkontrollen an den Binnengrenzen gewarnt. Jetzt haben Experten von der Wirtschaftskammer Österreich die möglichen Kosten, die durch die Implementierung solcher Maßnahmen entstehen könnten, berechnet.

Zufolge Hofers Aussage wäre die Einführung von Grenzkontrollen zweifellos eine Katastrophe. Viele Frachtführer würden sich für Routen, die durch die Schweiz führen,entscheiden.

Hohe Verluste

Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich, hat die Kosten, die durch die Abbremsung des Verkehrs entstehen würden, zusammengefasst.

Sollte die südliche Grenze geschlossen werden, würde eine Stunde Wartezeit an einem Werktag folgende Kosten bedeuten:

rund 294.000 Euro pro Stunde an dem Übergang in Spielfeld und Karawankentunnel an der Grenze zu Slowenien,

etwa 654.000 Euro pro Stunde an der Grenze zu Italien (Übergang auf dem Brenner und in Arnoldstein).

In Bayern hingegen würden die Kontrollen an allen vier Übergängen zu zusätzlichen Kosten in Höhe von 875.500 Euro pro Stunde führen.

Diese Berechnungen basieren auf einem Stundensatz von 50 Euro, multipliziert mit der Anzahl der Lastwagen, die jeden Tag die oben genannten Grenzübergange durchqueren. Laut dem österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG wird die südliche Grenze Österreichs jeden Tag von fast 19.000 LKW überquert, 8500 sind es im Fall vom Übergang auf dem Brenner. Rund 40 Prozent davon sind LKW aus Österreich.

Grund für die Einführung von Grenzkontrollen

Nachdem die CSU und die CDU in Hinsicht auf die Asylpolitik einen Kompromiss erzielt und die Errichtung von Transitzentren für Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze angekündigt haben, haben der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz und der italienische Innenminister Matteo Salvini in Reaktion darauf die Wiedereinführung von Grenzkontrollen für möglich erklärt.

Foto:Twitter.com/BR_Oberbayern

Tags