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Grenzkontrollen bremsen Wirtschaft aus. Unternehmen fordern sofortiges Ende

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Regionale Wirtschaft leidet unter Kontrollmaßnahmen: Verzögerungen, Umsatzrückgänge, Kundenverlust. Zwei Drittel der Unternehmen in der Region Trier-Luxemburg sprechen sich gegen die verlängerten Grenzkontrollen aus. Die IHK fordert digitale Alternativen.

Die seit September 2024 bestehenden Grenzkontrollen an der deutsch-luxemburgischen Grenze belasten die Wirtschaft in der Grenzregion zunehmend. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier unter 60 Unternehmen. Rund zwei Drittel fordern ein Ende der Kontrollen – 45 Prozent sofort, weitere 18 Prozent nach Ablauf der aktuellen Frist im März 2026.

Logistik, Handel und Dienstleister besonders betroffen

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, durch die Maßnahmen wirtschaftlich negativ betroffen zu sein. Besonders betroffen: Logistikdienstleister, der Einzelhandel sowie grenznahe Servicebetriebe.

Die Zahlen im Detail:

  • 32 % der Unternehmen berichten von leichtem Umsatzrückgang,
  • 29 % von mittlerem Verlust,
  • 14 % beklagen starke Einbußen.

Auch die Kundenfrequenz habe deutlich abgenommen, insbesondere durch das Ausbleiben luxemburgischer Kundschaft. Für viele Betriebe rechnet sich die Kontrolle wirtschaftlich nicht.

IHK fordert „intelligente Lösungen“ statt pauschaler Maßnahmen

„Die Grenzkontrollen führen zu Verzögerungen im Berufs- und Lieferverkehr, schrecken Kundinnen und Kunden aus Luxemburg ab und beeinträchtigen das Vertrauen, das in 40 Jahren Schengen mühsam aufgebaut wurde“, kritisiert IHK-Hauptgeschäftsführerin Jennifer Schöpf-Holweck.

Die IHK schlägt vor, die Belastung für betroffene Unternehmen deutlich zu reduzieren – unter anderem durch:

  • digitale Kontrollsysteme,
  • Fastlanes für regionale Fahrzeuge,
  • Konzentration der Sicherheitsmaßnahmen auf die EU-Außengrenzen.

Kontrollen bis März 2026 verlängert

Die Kontrollen wurden ursprünglich zur Eindämmung unerlaubter Einreisen eingeführt und mehrfach verlängert – zuletzt bis Mitte März 2026. Besonders die Kontrollstelle auf der A64 bei Trier, die weit hinter der eigentlichen Grenze liegt, sorgt für Unmut bei Unternehmen und Pendlern. Über 50.000 Grenzgänger aus Deutschland arbeiten in Luxemburg – für viele sind die täglichen Verzögerungen mittlerweile ein ernsthaftes Standortproblem.

 

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