Die Vereinigung hat eine Fake-Carrier-Intelligence-Gruppe gegründet, die das Bewusstsein für dieses Thema schärft und das Ausmaß des Problems quantifiziert. Es wurden auch konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen veröffentlicht, die Online-Frachtenbörsen nutzen, um sich vor Scheinfrachtführern schützen zu können. Die Ratschläge kommen von einem Mitgliedsunternehmen der Vereinigung, welches dank der folgenden Handlungsempfehlungen das Problem mit Erfolg beseitigt hat.
Transportplanung
- Verlangen Sie die sofortige Vorlage folgender Unterlagen:
– Versicherungsunterlagen (CMR-Versicherung)
– Betriebsgenehmigung.
Überprüfen Sie diese auf mögliche Fälschungen: Prüfen Sie, ob die angeforderten Dokumente unterschiedliche Schriftarten, Textgrößen enthalten oder so aussehen, als seien sie mit einem Kopierer kopiert und/oder verändert worden. Gefälschte Dokumente enthalten oft Rechtschreibfehler oder eine Kombination aus unterschiedlichen Sprachen. - Verlangen Sie immer, dass Informationen über den Fahrer (ID), den LKW und den Anhänger sofort zur Verfügung gestellt werden (keine Chance auf Unterverträge oder Voreintragungen in einer anderen Frachtenbörse).
- Vergewissern Sie sich, dass die vorgelegten Unterlagen auch gelesen und geprüft werden (die prüfende Person, muss die jeweilige Sprache lesen können).
- Überprüfen Sie alle Angaben und vergewissern Sie sich telefonisch anhand der im Börsenprofil angegebenen Kontaktdaten. Überprüfen Sie auch die Professionalität der Website falls vorhanden und die Adresse auf Google Maps/Straßenansicht.
- Seien Sie vorsichtig bei Unternehmen, bei denen vor kurzem ein Eigentümerwechsel stattfand. (verwenden Sie eine Online-Suchmaschine).
- Rufen Sie im Zweifelsfall bei der Versicherung an, um zu prüfen, ob die Versicherungsunterlagen gültig sind.
- Kontaktaufnahme per Telefon und E-Mail: Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie mit kostenlosen E-Mail-Anbietern und Mobiltelefonen arbeiten (verwenden Sie keine Messenger-Dienste wie Skype).
- Neue Mitarbeiter sollten erst nach einer Probezeit mit Frachtenbörsen arbeiten.
Während der Verladung
- Fragen Sie nach dem Original-Transportauftrag.
- Überprüfen Sie die Identität des Fahrers; vergewissern Sie sich, dass sie mit der Voranmeldung übereinstimmt und dass das vorgelegte Bild der Person entspricht. Vergleichen Sie die Unterschrift auf dem CMR mit dem Fahrerausweis.
- Überprüfen Sie die Nummernschilder des LKW/Anhängers mit dem Pre-Alert; verlangen Sie im Zweifelsfall die Zulassungspapiere des Fahrzeugs und überprüfen Sie die Nummernschilder.
- Informieren Sie den Fahrer darüber, dass Änderungen der Lieferanschrift nicht zulässig sind.
- Im Zweifelsfall stoppen Sie den Ladevorgang.
Nach dem Beladen
- Verfolgen Sie die Lieferung immer mit dem Kunden nach.
- Zeit ist entscheidend – handeln Sie immer sofort, wenn die Ware nicht angekommen ist und der Fahrer/Subunternehmer nicht mehr auf Ihre Kontaktversuche reagiert. Ein paar Stunden können entscheiden sein, bei der Rückgewinnung der Ware.
- Informieren Sie umgehend die zuständige Frachtenbörse.
Seien Sie besonders vorsichtig
- Wenn Fragen zum Wert und/oder zu spezifischen Details der Ware gestellt werden.
- Wenn kurz vor der Abholung der LKW oder der Fahrer gewechselt wird.
- Während der Ferienzeiten oder an Feiertagen (unbekannter Fahrer).
- Bei Fernverkehren, die über das Wochenende ablaufen. Dies wird von den meisten Kriminellen bevorzugt, da sie sich dadurch einen Zeitvorteil verschaffen, wegen verzögerter Entdeckung/Verlustmeldung.