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Foto: Sennder Technologes GmbH

Scania und Sennder gründen Joint Venture Juna

Der schwedische LKW-Hersteller Scania und das Berliner Logistik-Start-up Sennder vermieten gemeinsam E-LKW, um es kleinen und mittleren Transportunternehmen zu erleichtern, ihre Flotten zu elektrifizieren.

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Sennder und Scania haben ein Gemeinschaftsunternehmen namens Juna in Berlin gegründet, heißt es in einer Presseaussendung vonseiten der Unternehmen.

Das Joint Venture hat zum Ziel den Anteil von vollelektrischen Lastkraftwagen auf den europäischen Straßen auszubauen und den Übergang zu einer nachhaltigen Logistikbranche zu fördern, im Einklang mit den Zielen des European Green Deal, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die EU-Kommission habe bereits dem Vorhaben zugestimmt.

Mit dem Pay-per-Use-Modell für Elektro-LKW will Juna es kleinen und mittleren Transportunternehmen erleichtern, ihre Flotten zu elektrifizieren, die zwei- bis dreimal teurer sind als Diesel-LKW. Zugleich garantiert Sennder den Transportunternehmen über die eigene digitale Plattform die Ladung.

Angesichts der Tatsache, dass ein Elektro-LKW zwei- bis dreimal mehr kostet als ein Diesel-LKW und dass 70 Prozent aller LKW in Europa von kleinen Transportunternehmen mit weniger als 10 LKW betrieben werden, wird die Kombination aus Junas Pay-per-Use-Angebot und der Kapazitätsauslastung von sennder die Hindernisse für die Einführung von Elektro-LKW effektiv abbauen”, sagte David Nothacker, CEO von Sennder.

Das Paket umfasst laut den beiden Partnern neben Scania Elektrofahrzeugen, Reparatur-, Wartungs-, Versicherungs-, Digital- und Elektroservices auch nutzungsabhängige Gebühren bei garantierter Auslastung. Durch Datenanalyse will Juna Elektrifizierungsstrategien optimieren und Routen für die Eignung von Elektrofahrzeugen simulieren.

Pilotprogramm ist erfolgreich angelaufen

In einem bereits gestarteten Pilotprogramm nutzt ein erstes Transportunternehmen einen Juna-Elektro-LKW mit erneuerbarer Energie. Dieser fahre nach Angaben der Partner bis zu zehn Mal pro Woche für einen FMCG-Konzern (Fast moving Consumer Goods, Schnelldreher) und Sennder-Kunden in der Region Stuttgart, Baden-Württemberg.


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Wie beide Partner betonen bestehe allein für den ersten LKW ein Potenzial, eine jährliche Reduktion von 93 Tonnen CO2 Emissionen zu erreichen, daher planen sie den Umfang des Pilot-Programms 2024 auf Langstreckenrouten und 100 E-LKW auszuweiten.

Der Pilot nutzt bestehende öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland, mit pro Kilometer vergleichbaren Kosten zu den derzeitigen Dieselkosten. Bis 2030, plant Juna 5.000 elektrische LKW einzusetzen, heißt es abschließend.

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