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Foto: MSC / Dry containers on train, Marseille (France)

Mehr Gütertransport kommt auf die Schiene

Angesichts der Kraftstoffpreise, des Fahrermangels und der damit verbundenen Engpässe im Straßenverkehr als auch der Notwendigkeit Emissionen zu reduzieren, suchen Unternehmen nach Alternativen. Die Reederei MSC erweitert ihre Bahntochter in Nordeuropa und CargoBeamer kooperiert mit der dänischen Reederei DFDS.

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MSC hat über ihre Bahntochter Medway eine belgische Güterbahngesellschaft gegründet. Die Containerreederei hat außerdem bei ERA, der europäischen Eisenbahnagentur, eine Sicherheitsgenehmigung für den Schienengüterverkehr in Belgien, den Niederlanden und Deutschland beantragt.

MSC blickt mit Plänen zum Ausbau des schienengestützten Hinterlandverkehrs nach Nordeuropa. Die Bahntochter Medway hat bereits bei der ERA eine Erweiterung seines Aktionsradius für Belgien, die Niederlande und Deutschland beantragt, berichtet das belgische Branchenportal Flows. Bislang war Medway in Portugal, Spanien und Italien tätig.

Die Aufnahme der Bahnaktivitäten für Medway Belgien soll in verschiedenen Phasen erfolgen. Anfangs wird das Unternehmen die MSC-Shuttles zwischen Antwerpen MPET und den deutschen Hinterlandzielen Neuss, Frankfurt, Germersheim und Wörth übernehmen. Nachfolgend soll das Portfolio um weitere bestehende Verkehre und neue Projekte über das MSC-Netz erweitert werden.

Reeder DFDS und CargoBeamer kooperieren

Zudem eröffnet der Logistikdienstleiser CargoBeamer neue Zugverbindung zwischen Köln und Sète in Südfrankreich.

Der führende Intermodal-Operator betreibt seit März eine neue Linie, welche mit zwei Rundläufen pro Woche bedient wird. Neben Sattelaufliegern können auch Wechselbrücken und Container transportiert werden. Gemeinsam mit dem KV-Dienstleister primeRail fungiert CargoBeamer als Betreiber der Züge und ist für deren Planung und Disposition verantwortlich. Alleiniger Kunde des Dienstes ist das dänische Reederei- und Logistikunternehmen DFDS, wodurch CargoBeamer seine erste exklusiv für einen Kunden bereitgestellte Verbindung in Betrieb nimmt, teilt CargoBeamer mit.

Die Vergabe der Slots auf den Zügen erfolgt durch DFDS. Nach eignen Angaben können pro Zug 38 Trailer auf Wagen des Typs T3000 transportiert werden. Ab Sète besteht zusätzlich die Option, den Transport per Fährverbindung über das Mittelmeer bis nach Yalova in der Türkei zu verlängern.

Damit werden gegenüber der Straße je Sattelauflieger die beim Transport ausgestoßenen CO2-Emissionen um rund 85% gesenkt und pro Zug wird infolgedessen 45.000 kg an Treibhausgasen eingespart. Der Schienentransport zeigt sich erneut als Transportmittel der Zukunft auf dem Weg hin zu einer klimafreundlichen Logistik.

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