Ein Spediteur aus Südkärnten wurde nach einem Verkehrsunfall, an dem einer seiner angestellten Fahrer beteiligt war, unter die Lupe genommen. Nach einem Auffahrunfall mit einem LKW des Unternehmens in Klagenfurt im Februar dieses Jahres überprüfte die Polizei die Ausdrucke des Fahrtenschreibers. Dabei stellten die Beamten fest, dass das Fahrzeug mehrere Tage lang von einem unbekannten Fahrer gelenkt worden war. Die Arbeitszeiten des unfallverursachenden Fahrers waren hingegen eindeutig dokumentiert und die Zeit des Unfalls wurde manuell als Ruhezeit eingetragen.
Der nächste Schritt für die Dienststellen war eine Inspektion in dem Unternehmen, das 21 LKW und fast 50 Fahrer beschäftigt. Eine Analyse der Unterlagen ergab, dass mehr als 20 Fahrer in ähnliche Manipulationen verwickelt gewesen sein könnten. Die LKW-Fahrer werden bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Reaktion der Gewerkschaften
„Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern gefährdet im schlimmsten Fall Menschenleben“, so Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft Vida, zitiert vom österreichischen Nachrichtenportal 5min.at.
Die Gewerkschaft Vida fordert verstärkte Kontrollen durch die Arbeitsaufsichtsbehörde und eine umfassende Ermittlung.
„Gleichzeitig muss aber klar sein, dass die Beschuldigten in diesem Fall auch mutmaßlich Opfer sind. Denn von dieser Missachtung von ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen profitiert in erster Linie der Dienstgeber“, unterstreicht Petritsch.
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