Thomas Hansche, Sprecher des BLV–pro teilt mit: Aktuell treiben wir fast unausweichlich auf einen 3. Weltkrieg zu, den zwar niemand will, da das unheilvolle „Gebaren“ aus Drohungen, Gegendrohungen und beginnenden Sanktionen zw. Russland und Ukraine, USA, EU zu keiner Beruhigung geführt hat und nun die Ukraine unter Beschuss steht.
Doch was hat das mit der Logistikbranche zu tun?
Was wird passieren, wenn die Ukraine oder andere Anrainerstaaten Soldaten und Reservisten einberufen, jetzt, wo in der Region nun der Krieg ausgebrochen ist?
In den osteuropäischen Transportflotten (die laut Mauterhebung ca. 50% des LKW–Verkehrs in Deutschland stellen) sind fast 90% des Fahrpersonals aus Ländern wie der Ukraine, Weißrussland etc. Jetzt im Kriegsfall werden diese Fahrer nach Hause fahren, um ihren Familien beizustehen oder Dienst an der Waffe zu leisten. Dann wird sich bedauerlicherweise zeigen, was der seit Jahren versäumte Wandel und die fehlende Stützung der heimischen Logistikbranche für Auswirkungen auf die Versorgung unserer Bevölkerung haben wird. Durch die von der Politik zugelassene Zunahme der Abhängigkeit von billigen Flotten durch die „Geiz ist Geil Mentalität“ der Industrie, Discounter und Verbraucher, den fehlenden Kontrollen der Aufsichtsbehörden und des Verdrängungswettbewerbs stiegen deren Marktanteile, die nun drohen, abrupt und ohne Ersatz wegzubrechen. Waren es in England andere Umstände, stehen uns diese drohenden „englischen Verhältnisse“ unmittelbar bevor.
Neben leeren Regalen droht der Bevölkerung und der Industrie das nächste Desaster; knappes Gas, was ja schon immens im Preis gestiegen ist und weiter steigen wird.
Ohne ausreichendes Gas keine Wärme für die Menschen, Auswirkungen auf die Produktivität in der Industrie, aber unter anderem auch auf AdBlue.
Weiter wird der ab 1.April geltende Dünger-Exportstopp der Russen das globale Düngemittelangebot spürbar reduzieren und zu einer weiteren Krise in der Landwirtschaft führen. Da Russland auch mit der größte Lieferant weltweit für Weizen ist, mögen wir uns diese Auswirkungen gar nicht ausmalen. Es muss jetzt der inländische Güterkraftverkehr gestärkt, gefördert und ausgebaut werden, um dem drohenden Kollaps entgegenzuwirken.
Der Kriegs–Fall ist nun eingetreten; es gilt nun, im Schulterschluss mit der Industrie und den heimischen Logistikunternehmen, die notwendigsten Lieferketten aufrechtzuerhalten und perspektivisch die im Laufe der Jahre entstandene Abhängigkeit von günstigen Flotten mit billigen Arbeitskräften nicht mehr zuzulassen – die dafür notwendigen Gesetze und Vorgaben sind vorhanden, es muss nur stringent kontrolliert werden.
Der BLV–pro wird mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk unterstützend bereitstehen, um Lieferketten zu sichern.