Umfrage: Optimismus überwiegt, „aber Fachkräfte wachsen ja nicht auf Bäumen”

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Die deutsche Wirtschaft startet mit viel Zuversicht in das Jahr 2018. Der Aufwärtstrend erfasst inzwischen die große Mehrheit der Branchen, ergibt sich aus der jüngsten Umfrage, die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführt wurde. Zum Problem werden aber fehlende Fachkräfte.


33 der 48 befragten Wirtschaftsverbände erwarten für 2018 bessere Produktionsergebnisse ihrer Mitgliedsunternehmen als 2017, nur zwei sind pessimistisch.

Nur die Stahl- und Metallverarbeitung sowie die Bauindustrie gehen von einer wesentlich höheren Produktion im Jahr 2018 aus. Lediglich zwei Branchen rechnen damit, dass die Geschäfte schlechter laufen – vor zwölf Monaten waren es acht.

Steigende Umsätze und Beschäftigungszuwachs

26 Verbände sprechen von einer verbesserten Geschäftslage im Vergleich zum Jahreswechsel 2016/2017. Laut IW-Verbandsumfrage erwarten gut zwei Drittel der Wirtschaftsverbände in Deutschland steigende Umsätze im Jahr 2018.

Erfreulicher als vor einem Jahr sind auch die Investitionsperspektiven. Waren damals nur 18 Wirtschaftsverbände optimistisch, erwarten nunmehr 24, dass ihre Ausgaben für neue Maschinen, Produktionsanlagen, Software etc. 2018 steigen.

19 Verbände gehen für das neue Jahr von einem Beschäftigungszuwachs in ihren Unternehmen aus – nur 9 Wirtschaftszweige halten einen Personalabbau für wahrscheinlich.

Zum Problem werden aber fehlende Fachkräfte.

Ein Drittel der rund 2.900 Firmen, die an unserer Konjunkturumfrage im Herbst 2017 teilgenommen haben, sagten, dass ihre Kapazitäten überausgelastet sind. Als wir dann genauer nachgehakt haben, wurde deutlich: 66 Prozent der überausgelasteten Unternehmen fehlen Fachkräfte. In der Gesamtwirtschaft gilt das immerhin für 47 Prozent der Firmen. Kein Wunder also, dass in diesen Tätigkeitsbereichen Überstunden angehäuft und Zusatzschichten gefahren werden, hebt IW-Direktor Michael Hüther hervor.

„Fachkräfte wachsen ja nicht auf Bäumen, deshalb helfen höhere Löhne hier nur sehr bedingt”, fügt er hinzu.

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