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Umstrittene Idee eines österreichischen Gewerkschafters. Zeitstrafe statt Geldstrafe für Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten

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Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten sind in Salzburg immer häufiger zu beobachten Die geltenden Sanktionen scheinen die Lkw-Fahrer nicht davon abzuschrecken, die vorgegebenen Zeiten zu überschreiten. Daher schlägt die österreichische Transportgewerkschaft „Vida” eine überraschende Lösung vor.

Alleine in den vergangenen drei Jahren hat die Salzburger Polizei mehr als 4.500 Verstöße gegen die Lenk-und Ruhezeit erfassen können – wie sich aus der Reportage des österreichischen Fernsehsenders ORF ergibt.

– Der Grund für solches Verhalten sei häufig der permanente Zeit- und Termindruck der Lenker – sagte Kajetan Uriach von der Transportgewerkschaft Vida im ORF-Interview.

– Das größte Problem aus unserer Sicht ist, dass die Lkw-Lenker nicht nach Kollektivvertrag fahren, sondern Lösungen haben, die auf Basis gefahrener Kilometer bezahlen. Da ist ein Lenker dann natürlich selbst interessiert, in einem Monat viele Kilometer zu fahren, weil er dann ja mehr verdient. Und das ist aus meiner Sicht das Grundübel für solche Entscheidungen – beklagte Uriach.

Verschärfte Kontrollen und keine Geldstrafen mehr

Uriach betont, dass die Kontrollen verstärkt werden müssen. Der Gewerkschafter schlägt vor, die bestehenden Geldstrafen durch Zeitstrafen zu ersetzen.

– Das würde bedeuten, dass ein Lkw, der 49 Stunden durchgefahren ist, mitsamt Ladung einfach eine Woche stehen bleiben muss. Dann kommt die Fracht nicht dort hin, wo sie hin soll, womit diese Fuhre für den Unternehmer uninteressant wird – erklärte Kajetan Uriach.

Ähnliche Meinung äußerte auch Maximilian Gruber, Obmann der Sparte Transport in der Salzburger Wirtschaftskammer:

– Da sind der Polizei zum Teil die Hände gebunden. Die tut sich schwer, wirklich hart durchzugreifen. Da wäre eine Unterstützung dahingehend sehr wünschenswert, dass Kontrollen und Bestrafung noch strenger und rigoroser sind. Bei solchen Verstößen sollte wirklich der abgestellt werden müssen und die Kennzeichen abmontiert, sodass dieser Fahrer keine Möglichkeit mehr hat, weiter zu fahren – sagte Gruber.

Was halten Sie von dieser Idee? Wie könnte sich solch eine Lösung auf die Transportbranche auswirken?

 

Fot: Twitter.com/PolizeiMFR

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