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Wird der Führerscheinentzug EU-weit gelten? Ein Plan für ein einheitliches System

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Wenn ein Fahrer heute seinen Führerschein außerhalb seines Heimatlandes verliert, bedeutet dies in der Praxis, dass er nur in diesem Land ein Fahrverbot hat. Die Europäische Kommission hat jedoch eine Idee, diese Gesetzgebung zu ändern.

Brüssel möchte die Richtlinien zu Fahrererlaubnis sowie der damit verbundenen Strafen vereinheitlichen. Einer der Vorschläge wäre, dass Polizeibeamte aus allen EU-Staaten in der Lage wären, alle gegen den Fahrer verhängten Bußgelder zu sehen. Das Gleiche würde für den Entzug von Führerscheinen gelten, so könnte man erkennen, dass eine Person ihren Führerschein in einem anderen Land verloren hat. Darüber hinaus könnten international einheitliche Strafpunkte eingeführt werden.

Dies wäre sicherlich eine große Veränderung für die internationale Transportindustrie. Schließlich gibt es Länder wie z.B. Dänemark, wo der Führerschein wegen Fahrtenschreibermanipulation entzogen wird. Auf der anderen Seite stellt man sich die Frage, ob das EU-System nicht einen reduzierten Tarif für Fahrer aus dem Osten einführen würde. Da sie bereits jetzt schon bevorzugt behandelt werden und großzügige Rabatte in Deutschland erhalten.

Bislang gilt kein einheitlicher Bußgeldkatalog, denn jeder EU-Staat legt eigene Bußgelder und Verkehrsstrafen fest. In Europa können regional also große Unterschiede bestehen.

Obwohl es keinen allumfassenden Bußgeldkatalog für Europa gibt, besteht dennoch ein Vollstreckungsabkommen zwischen den EU-Staaten, das die gegenseitige Vollstreckung von Bußgeldern ab 70 Euro im jeweiligen Land in der Regel ermöglicht. Bußgelder aus Österreich können bereits ab 20 Euro hierzulande eingefordert werden.

Foto: Paxabay

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