Wird GLS zum Verkauf stehen? Firmeninhaber erwartet in diesem Jahr hohe Verluste

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Nachdem die britische Post Royal Mail angekündigt hatte, im Jahr 2020 „materielle Schäden” zu erwarten, dauerte es weniger als 24 Stunden, bis die ersten Gerüchte auftauchten, dass ihr GLS-Kurierbetreiber zum Verkauf angeboten werden würde. 

Am vergangenen Mittwoch, 08. September, kündigte die britische Post Royal Mail bevorstehende Gespräche mit Gewerkschaften bezüglich der Kostensenkung an. Das Unternehmen äußerte auch den Wunsch, sich von „veralteten Arbeitspraktiken” wie dem manuellen Sortieren von Briefen und der manuellen Erfassung der Mitarbeiter zurückzuziehen.

Darüber hinaus plant Royal Mail, die alten Briefsortiermaschinen, die nicht mehr benötigt werden, loszuwerden, weil sie derzeit 50 Prozent weniger Briefe als vor 16 Jahren abwickeln.  Noch an demselben Tag kündigte das Unternehmen an, das Jahr mit einem „Materialverlust” zu beenden – obwohl die Anzahl der abgewickelten Pakete um weit über 30 Prozent gestiegen sei.

Man munkelt, dass Royal Mail ihr Kurierunternehmen GLS verkaufen könnte, das im Gegensatz zu der Post rentabel ist. In der Tat erzielte das Kurierunternehmen im vergangenen Jahr einen Betriebsgewinn von rund 208 Mio. GBP. Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky, der derzeit mit einem Anteil von 13,1 Prozent der größte Anteilseigner von Royal Mail ist, soll seinen Einfluss nutzen können, um GLS von Royal Mail zu trennen.

Allem Anschein nach sieht es so aus, dass Royal Mail GLS beibehalten wird. Russ Mould von der Investmentplattform AJ Bell, der von Daily Standard zitiert wird, sagte, dass die Rentabilität von GLS für Royal Mail eine echte Bereicherung sein könnte.

Man könnte darüber nachdenken, GLS von Royal Mail zu trennen, aber es würde noch die Frage bleiben, wer zum Besitzer dieses zweiten Unternehmens werden möchte und wie sich sein Wert gestaltet, sagte Russ Mould.

Ihm zufolge werden die Gewinne und der Cashflow von GLS derzeit auch als Unterstützung für Royal Mail nützlich sein, weil das Management versucht, die Kostenbasis der Post weiter an das rückläufige Volumen von Briefen und die Tätigkeit in der wettbewerbsfähigen Kurierbranche anzupassen.

Foto: GLS Poland

 

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