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80 Prozent mehr Insolvenzen im November. Droht Dänemark eine Pleitewelle?

Im November 2021 stieg die Zahl der dänischen Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 78,8 Prozent, von 452 Konkursen im Jahr 2020 auf 808 Konkurse im Jahr 2021. Auch die Zahl in Handel und Verkehr ist stark angestiegen.

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Keine guten Nachrichten für dänische Unternehmen. Laut Kristian Skriver wird sich der Trend zu mehr Insolvenzen in den kommenden Jahren fortsetzen, da ein großer Stapel öffentlicher Rechnungen auf die Unternehmen warte.

Die Unternehmen hatten die Möglichkeit, eine Reihe von Steuer- und Mehrwertsteuerzahlungen in den Jahren 2020 und 2021 zu verschieben. Und der Steueraufschub wird in ein Steuerdarlehen umgewandelt, das in den Jahren 2022 und 2023 zurückgezahlt werden muss. Das bedeutet, dass viele Unternehmen eine Steuerschuld aufgebaut haben, die sie vor sich herschieben”, sagt der leitende Wirtschaftswissenschaftler.

Den zweiten Monat in Folge steigt die Konkursrate im November 2021 stark an. Insgesamt 808 Unternehmen haben Insolvenz angemeldet – 2020 waren es nur 452 Konkurse. Das sind fast 80 Prozent mehr Insolvenzen als im Jahr 2020, im Oktober lag der Anstieg gegenüber 2020 bei 90 Prozent.

Handel und Verkehr

Nach Angaben des dänischen Statistischen Amtes ist auch die Zahl der Konkurse in Handel und Verkehr deutlich gestiegen. Die Zahl der Insolvenzen stieg von 126 im November 2020 auf 220 im November 2021. Das sind fast 75 Prozent mehr Insolvenzen als im gleichen Monat des Jahres 2020.

Aber ob es sich bei diesem Anstieg, um den Beginn einer Pleitewelle oder um einen Zufall handelt, ist derzeit schwer zu sagen. Es gäbe immer noch eine Reihe von Unternehmen, die nach Corona unter wirtschaftlichem Druck stehen und die unter anderem nur durch aufgeschobene Mehrwertsteuerdarlehen funktionieren können. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass ein Teil des Anstiegs direkt auf die Folgen von Corona zurückzuführen sind.

Laut Bo Rasmussen, Direktor beim Daten- und Analyseunternehmen Experian zufolge kann jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass es in der nächsten Zeit mehr Insolvenzen geben wird, die direkt mit COVID-19 zusammenhängen.

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