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AdBlue-Emulatoren: „Polizei ist chancenlos”

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Der Transportverband Camion Pro wirft der Bundesregierung Versagen bei der Bekämpfung illegaler Lkw-Abgasmanipulationen mit sogenannten AdBlue-Emulatoren vor, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Die deutsche Polizei kann Manipulationen nicht nachweisen, hebt die Organisation hervor.


Die Abgasanlagen moderner Lkw werden manipuliert, um die Kosten für den Zusatzstoff AdBlue zu sparen. Die unter dem Markennamen AdBlue bekannte Harnstofflösung wird bei Euro-5- und Euro-6-Lkw-Dieselmotoren in den Abgasstrang eingespritzt, um den Stickoxidausstoß um mehr als 90 Prozent zu verringern. Nach dem Einbau eines Emulators spare der Lkw das zur Abgasreinigung nötige AdBlue, stoße aber bis zu 50 Mal mehr Stickoxide aus.

Bis 40.000 Tonnen Stickoxide durch Manipulationen

Der Verband, der vor allem die Belange von kleineren Transportunternehmen vertritt, weist auf eine Studie des Instituts für Umweltphysik an der Uni Heidelberg hin, wonach jährlich in Deutschland 20.000 bis 40.000 Tonnen Stickoxide durch illegale Manipulationen freigesetzt werden.

Während deutsche Autofahrer mit Fahrverboten und Strafsteuern für Diesel-Pkw rechnen müssen, sind hunderttausende Lkw aus Osteuropa mit illegal manipulierten Abgasanlagen in Deutschland unterwegs”, moniert der Camion Pro-Vorsitzende Andreas Mossyrsch.

„Polizei ist machtlos”

Die deutsche Polizei verfüge „weder über die Mittel, noch über die Möglichkeiten, diese Manipulationen überhaupt festzustellen”, kritisiert er.

Camion Pro schätzt, dass durch illegale Manipulationen dem Bund bis zu einer Milliarde Euro an Mauteinnahmen entgangen ist – da die betroffenen Lkw nicht in der saubersten Klasse fahren dürften.

Der Verband geht davon aus, dass bis zu 70 Prozent der osteuropäischen Lkw mit diesen Emulatoren manipuliert sind.

Quellen: eurotransport.de, automobilwoche.de

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