Vor kurzem trat in Portugal ein Verbot des Be- und Entladens von Lastkraftwagen in Kraft. Es gilt sowohl für inländische als auch für ausländische LKW-Fahrer.
Der spanische Verband der Verkehrsgewerkschaften Fenadismer fordert die sofortige Verabschiedung eines ähnlichen Verbots auch in Spanien. Nach Angaben der Organisation wird dies dazu beitragen, die Zahl der Arbeitsunfälle zu verringern und den Beruf des Kraftfahrers angesichts des derzeitigen Personalmangels im Transportgewerbe attraktiver zu machen.
Es ist nicht das erste Mal, dass spanische Spediteure eine solche Änderung fordern. Die frühere Weigerung des Verkehrsministeriums, eine legitime Forderung von Branchenverbänden nach einem Verbot der Beteiligung von Fahrern am Be- und Entladen von Lastkraftwagen ohne rechtliche oder technische Begründung abzulehnen, steht im Gegensatz zu den Rechtsvorschriften in anderen europäischen Ländern wie Portugal, meint Fenadismer.
Die portugiesische Regierung hat erkannt, dass die mangelnde Beteiligung von Verladern und Logistikunternehmen an der Optimierung des Be- und Entladevorgangs und die langen Wartezeiten bei diesen Vorgängen “der nationalen Wirtschaft und der Produktivität der Unternehmen schaden”. Deshalb haben die portugiesischen Behörden neue Rechtsvorschriften erlassen, die den Fahrern das Be- und Entladen von LKW verbieten.
Nur in einigen wenigen Situationen, dürfen Fahrer in Portugal Be- und Entladen. Dazu gehören Umzüge und Door-to-Door-Transporte sowie der Transport von Kraftstoffen. Es ist auch bei gefährlichen Gütern erlaubt, vorausgesetzt, der Fahrer ist dafür ausgebildet und ausgerüstet.
Wichtig ist, dass die portugiesischen Vorschriften Verlader und Empfänger von Gütern auch dazu verpflichten, den Fahrern angemessene Wartebereiche zur Verfügung zu stellen, “die den Zugang zu sanitären Einrichtungen und angemessene hygienische und gesundheitliche Bedingungen gewährleisten”. Außerdem sollten die Wartezeiten beim Be- und Entladen auf maximal 2 Stunden begrenzt werden.
Die Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen gilt als schwerwiegender Verstoß und kann mit einer Geldstrafe von bis zu 15.000 Euro geahndet werden.
Würde die Einführung ähnlicher Rechtsvorschriften Ihrer Meinung nach den Beruf des Kraftfahrers tatsächlich attraktiver machen?