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Chinesische Autos: Bidens Regierung will nachlegen

Ab August gelten in den USA vervierfachte Zölle für E-Autos aus China. Offenbar ist das nicht genug, und die US-Regierung plant, noch weiterzugehen.

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Das US-Handelsministerium hat jüngst einen Entwurf für eine neue Regulierung vorgestellt, wonach Fahrzeuge aus China und Russland mit bestimmter IT-Technik mit einem Importverbot belegt werden sollen. Betroffen sind beispielsweise Technologien, die beim autonomen Fahren zum Einsatz kommen oder Vehicle Connectivity Systems, da diese eine Verbindung zum Internet, über Bluetooth oder Satelliten erfordern.

Autos haben heute Kameras, Mikrofone, GPS-Tracking und andere Technologien, die mit dem Internet verbunden sind. Es braucht nicht viel Fantasie, um zu verstehen, wie ein ausländischer Gegner mit Zugang zu diesen Informationen ein ernsthaftes Risiko für unsere nationale Sicherheit und die Privatsphäre der US-Bürger darstellen könnte, zitiert Politico US-Handelsministerin Gina Raimondo.

Die Pläne zur Einführung einer solchen Regelung werden mit ernstzunehmenden Sicherheitsrisiken begründet, wie etwa dem Zugriff auf sensible Daten oder der Manipulation aus der Ferne.

Wenn die Volksrepublik China oder Russland beispielsweise Daten darüber sammeln könnten, wo der Fahrer wohnt, welche Schule seine Kinder besuchen oder wo sein Arzt ist, würde dies die Amerikaner in extremen Situationen verwundbar machen, führt Politico die Bedenken von Raimondo auf. „Ein ausländischer Gegner könnte alle ihre Fahrzeuge, die in den Vereinigten Staaten betrieben werden, gleichzeitig abschalten oder übernehmen, Unfälle verursachen, Straßen blockieren und mehr.

Eine detaillierte Liste der betroffenen Systeme soll demnächst veröffentlicht werden.

 

Schlechte Nachrichten für die deutsche Autoindustrie

Für die deutsche Autoindustrie sind dies keine guten Nachrichten, da das Importverbot auch bestimmte Komponenten betreffen soll, die in Autos aus anderen Ländern verwendet werden.

Nicht alle (Informations- und Computertechnologie-) Komponenten aus besorgniserregenden Ländern stellen eine Bedrohung für die nationale Sicherheit dar, kommentierte der VDA (Verband der Automobilindustrie) gegenüber Politico und forderte eine Entschärfung der Regulierung.

Laut Bloomberg haben betroffene Parteien nun 30 Tage Zeit Änderungen vorzuschlagen.

Das chinesische Außenministerium äußerte sich auch bereits, dass die USA durch solche Maßnahmen chinesische Unternehmen und Produkte diskriminieren und die Marktprinzipien nicht respektieren würden.

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