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Droht der DB Cargo eine Aufspaltung?

Medienberichten zufolge verzeichnete Deutschlands staatliche Güterbahn im Jahr 2023 erneut hohe Verluste, was zu einer Aufspaltung des DB-Konzerns führen könnte. Warum erwägt die EU eine Aufspaltung des Konzerns?

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Die Verluste der Schienengüterverkehrstochter DB Cargo sind im vergangenen Jahr auf fast 500 Millionen Euro angestiegen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Bahn-Tochter bekommt seit Jahren massive Finanzhilfen des Mutterkonzerns und schreibt auch in den vorherigen Geschäftsjahren weiterhin tiefrote Zahlen. Der Verlust im Jahr 2022 betrug 665 Millionen Euro (bereinigtes EBIT) und war deutlich höher als in den zwei Pandemiejahren.

Warum erwägt die EU eine Aufspaltung des Konzerns?

Der DB Cargo droht eine Aufspaltung, da seit Ende Januar 2022 gegen Deutschland ein Verfahren der EU-Wettbewerbsbehörde läuft. Der DB-Konzern wird hinsichtlich bestimmter Staatshilfen durchleuchtet, ob diese ordnungsgemäß mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang stehen. Konkret gehe es um den unbefristeten Gewinnabführungsvertrag zwischen der DB AG und DB Cargo, auf dessen Grundlage die DB AG seit 2012 die Verluste von DB Cargo deckt. Zum anderen um die Bereitstellung konzerninterner Dienstleistungen durch die DB AG für DB Cargo zu möglicherweise günstigeren Preisen.


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Reuters meldet, dass die Gefahr bestehe, dass der DB-Konzern gespalten wird, falls die EU zu dem Schluss kommt, dass die Zahlen den Markt verzerren und nennt als Beispiel den Fall von Frankreichs Staatsbahn SNCF, gegen die ein ähnliches Verfahren der EU-Behörde eingeleitet wurde und als Konsequenz habe die französische Güterbahn bereits Verkehre abgegeben und wird aufgespalten. Dieses Schicksal könnte somit auch der Bahn-Tochter drohen.

Reuters teilte weiter mit, dass die EU-Kommission es ablehne, sich zu den laufenden Verfahren zu äußern. Auch vonseiten der Deutsche Bahn gab es keine Auskunft, weder zu den Verlusten der DB Cargo noch zu den Maßnahmen der EU. Das deutsche Verkehrsministerium erklärte laut Reuters nur, dass man sich in einem konstruktiven Austausch mit der EU-Kommission befinde.

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