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Streikwelle: Schlüsselbranchen protestieren deutschlandweit [Überblick & Termine]

In Deutschland kommt es ab heute zu Blockaden in wichtigen Branchen, denn Bahn, Landwirtschaft und Transportgewerbe planen großflächige Streiks. Fahrer müssen sich ab den frühen Morgenstunden auf erhebliche Einschränkungen auf den Straßen einstellen. Hier die Einzelheiten.

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Ab heute, den 8. Januar 2024 drohen in Deutschland großflächige Streiks bei Bahn, Landwirtschaft und im Transportgewerbe.

Landwirtschaft und Transportgewerbe demonstrieren gemeinsam

Vom 8. bis 12. Januar 2024 wird in ganz Deutschland eine Aktionswoche durchgeführt, bei der Landwirtschaft und Transportgewerbe gemeinsam demonstrieren, meldet der der Deutsche Bauernverband (DVB). Es geht um die Kürzungen der Steuervergünstigungen für Land- und Forstwirte bei Agrardiesel und Kfz-Steuer im Bundeshaushalt für 2024. Der Protest wird am 15. Januar 2024 mit einer Großdemonstration in die Hauptstadt getragen, heißt es weiter. Auch Spediteure wollen sich an den Protesten beteiligen.

Der DBV und der BGL stehen für einen deutlichen, aber friedlichen und demokratischen Protest. Daher rufen beide Verbände ihre Mitgliedsunternehmen dazu auf, friedlich zu demonstrieren und nur an angemeldeten und genehmigten Protestaktionen teilzunehmen.


Eine Auswahl ordentlich angemeldeter und genehmigter Aktionen, Demonstrationen und Kundgebungen zwischen dem 8. und 12. Januar finden Sie auf der Webseite des Verbands.


Seit den Morgenstunden kommt es zu zahlreichen Blockaden auf den Autobahnen und an Grenzübergängen zu Tschechien:

  • A4-Blockade bei Dresden blockieren mehrere Traktoren die Auffahrt zur A4 Richtung Chemnitz und Leipzig, wie ein Video auf der Plattform X zeigt:

  • LKW blockieren A2 für 150 Traktoren – Bei Minden, NRW, blockierten drei Lastwagen die A2, damit rund 150 Landwirte mit ihren Traktoren auffahren konnten, wie „Nius“ berichtet.

  • In Bayern hingegen blockieren Bauern und Spediteure den Grenzübergang nach Tschechien bei Philippsreut

Bahn plant lange und intensive Streiks – Aufruf zum Arbeitskampf

Die Lokführergewerkschaft GDL ruft ihre Mitglieder ab 10. Januar zum weiteren Streik auf. Der Streik bei der Deutschen Bahn soll laut einer Mitteilung vom Sonntagabend den 7. Januar 2024 am Mittwoch, den 10. Januar um 2 Uhr beginnen und bis Freitag, 12. Januar, 18 Uhr dauern. Die Arbeitsniederlegung bei DB Cargo beginnt bereits am 9. Januar um 18 Uhr. 

Die Deutsche Bahn kündigte für Mittwoch bis Freitag einen stark eingeschränkten Notfahrplan an:

Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden„ , teilte das Unternehmen am Sonntagabend mit.

Zugleich will die Bahn gerichtlich gegen den Streik vorgehen. Im Tarifstreit geht es um Geld, aber auch um kürzere Arbeitszeiten für Schichtarbeiter bei vollem Lohn, was die Bahn ablehnt.

Straßengüterverkehr

Auch das Speditionsgewerbe will sich an den Streiks beteiligen, es geht um die geplante Erhöhung der LKW-Maut. Offiziell hat der Bundesverband Logistik und Verkehr (BLV-pro) für den 18. Januar und 19. Januar zu einer Sternfahrt nach Berlin aufgerufen.

 

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