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DHL betreibt LKW mit dem Drop-in-Kraftstoff HVO100 / Foto: DHL Group

DHL-Quartalsbilanz: Spedition schwächelt, Express liefert

Lesezeit 4 Min.

Die DHL Group hat das zweite Quartal 2025 in einem schwierigen globalen Umfeld mit einem leichten Gewinnwachstum abgeschlossen. Während der Konzern insgesamt von Kostensenkungen und Preisanpassungen profitierte, verzeichnete insbesondere die Speditionssparte DHL Global Forwarding, Freight deutliche Rückgänge. Handelskonflikte, volatile Frachtraten und ein rückläufiges Transportvolumen setzten dem Segment spürbar zu.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Konzernweit rückläufige Umsätze – Profitabilität gestärkt

Trotz eines konzernweiten Umsatzrückgangs um 3,9 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro konnte DHL das operative Ergebnis um 5,7 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro steigern. Die EBIT-Marge stieg auf 7,2 Prozent.

Kennzahl Q2 2025 Q2 2024 Veränderung
Umsatz (Konzern) 19,845 Mrd. € 20,648 Mrd. € -3,9 %
EBIT (Konzern) 1,422 Mrd. € 1,345 Mrd. € +5,7 %
EBIT-Marge 7,2 % 6,5 % +0,7 %-Punkte

Laut Konzernangaben resultieren die positiven Margeneffekte aus Kostensenkungen und Preisanpassungen.

Wir haben die Volatilitäten in der Welt durch gezielte Maßnahmen gut gemanagt“, sagte Finanzvorständin Melanie Kreis.

Allerdings verzeichnete die Speditionssparte einen drastischen Einbruch. Wie der Konzern im Halbjahresbericht mitteilt, sank das EBIT von DHL Global Forwarding, Freight im Vergleich zum Vorjahr um 29,7 Prozent auf 196 Millionen Euro.

Global Forwarding, Freight mit deutlichem Rückgang

Die Speditionssparte der DHL Group verzeichnete im zweiten Quartal einen deutlichen Rückgang. Der Umsatz der Sparte fiel um 5,3 Prozent auf 4,62 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge sank damit von 5,8 Prozent auf nur noch 4,3 Prozent. Gründe dafür sieht das Unternehmen in den Auswirkungen internationaler Handelskonflikte, Wechselkurseffekten und einem Rückgang der Seefrachtvolumen.

Global Forwarding, Freight: volatile Volumenentwicklung

Kennzahl Q2 2025 Q2 2024 Veränderung
Umsatz 4,620 Mrd. € 4,879 Mrd. € -5,3 %
EBIT 196 Mio. € 279 Mio. € -29,7 %
EBIT-Marge 4,3 % 5,7 % -1,5 %-Punkte

Laut Kreis belasteten insbesondere schwache Seefrachtvolumen (–6 %) und eine „geringe Deckungsbeitragsqualität“ bei ausscheidenden Großkunden das Ergebnis. Die Luftfracht legte im Vergleich leicht um 1 Prozent zu, während das europäische Straßengeschäft unter konjunktureller Schwäche litt.

Segmentvergleich: Express bleibt Ertragsbringer

Die Express-Sparte profitierte von Preiserhöhungen und effizientem Kapazitätsmanagement. Das EBIT legte trotz rückläufiger Sendungszahlen zu, die Marge stieg um rund 1,5 Prozentpunkte auf 12,4 Prozent.

Auch die Kontraktlogistik (Supply Chain) konnte ihr Ergebnis steigern – unter anderem durch Digitalisierung und Automatisierung sowie einen positiven M&A-Effekt in Saudi-Arabien. Der Umsatz sank dennoch um 3,9 Prozent auf 4,18 Milliarden Euro.

Segmentvergleich: Express bleibt Ertragsbringer

Segment Umsatz Q2 2025 Umsatz Q2 2024 EBIT Q2 2025 EBIT Q2 2024 EBIT-Marge Q2 2025 EBIT-Marge Q2 2024
Express 6,112 Mrd. € 6,222 Mrd. € 759 Mio. € 682 Mio. € 12,4 % 11,0 %
Global Forwarding, Freight 4,620 Mrd. € 4,879 Mrd. € 196 Mio. € 279 Mio. € 4,3 % 5,7 %
Supply Chain 4,183 Mrd. € 4,353 Mrd. € 293 Mio. € 240 Mio. € 7,0 % 5,5 %
eCommerce 1,684 Mrd. € 1,751 Mrd. € 39 Mio. € 45 Mio. € 2,3 % 2,6 %
Post & Paket DE 3,291 Mrd. € 3,443 Mrd. € 135 Mio. € 117 Mio. € 4,1 %

In der E-Commerce-Sparte wirkte sich hingegen der Rückgang der China-USA-Sendungen spürbar aus.

Ausblick bleibt stabil – Unsicherheit bleibt

Trotz der Rückgänge hält der Konzern an seiner Jahresprognose fest:

  • EBIT mindestens 6 Mrd. Euro
  • Free Cashflow ohne M&A etwa 3 Mrd. Euro

Auch im zweiten Halbjahr rechnen wir mit anhaltender weltwirtschaftlicher Volatilität“, so Melanie Kreis.

Der Konzern betont, dass sich eine Eskalation in der globalen Handels- und Zollpolitik erheblich negativ auswirken könnte.

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